Die Coronavirus-Krise treibt manchmal seltsame Blüten. „Selbst in Australien kaufen die Menschen die Regale mit Klopapier leer. Und ich verstehe nicht, warum. So habe ich mir gedacht, es wäre ja ganz lustig, so eine kleine Klopapierrolle in eine Schneekugel hineinzusetzen“, sagte Erwin Perzy von der Wiener Schneekugelmanufaktur im Gespräch mit „Wien heute“.
Auch wenn es sich um eine Aktion zum Schmunzeln handelt, zum Lachen ist Perzy derzeit nicht. Die Produktion, in der normalerweise 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig sind, läuft derzeit auf Sparflamme. Unterstützung bei der Herstellung der Schneekugeln bekommt Perzy, der die Firma in dritter Generation führt, momentan nur von seiner Frau.
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„Dame wollte Penis in Schneekugel“
„Unser Betrieb ist in diesem Jahr 120 Jahre alt. Es hat noch nie eine Zeit gegeben, wo wir unseren Betrieb vollständig geschlossen hatten, wie jetzt. Aufträge haben wir ja, aber ich zittere schon der Weihnachtssaison entgegen“, sagte Perzy. Er fürchtet, dass aufgrund eingeschränkter Reisemöglichkeiten die Touristen ausbleiben. Denn vor allem bei ihnen sind Schneekugeln besonders begehrt.
Aber die Klopapierschneekugel ist nicht die skurrilste Kreation. „Einmal wollte eine Dame einen Penis in einer Schneekugel haben“, erzählte Perzy. Es war eine Einzelanfertigung, im Gegensatz zu der Kugel mit Klopapier.
Klopapier als Schneekugel
Die wochenlange Geschäftsschließung belastet auch die Schneekugelerzeuger in Hernals. Doch auch dort ist man erfinderisch und hat seit einigen Tagen Klopapier in Schneekugelform im Angebot. Zwei Euro des Verkaufspreises werden dem Roten Kreuz gespendet.
Binnen weniger Stunden gab es hundert Bestellungen im Webshop, sagte Perzy. Ab Dienstag ist auch der kleine, reale Shop in Hernals wieder geöffnet. Zwei Euro vom Verkaufserlös der Klopapierschneekugeln gehen übrigens an das Rote Kreuz. Und am Sockel der Schneekugeln hat Perzy auch eine Botschaft angebracht: „#staysafe #stayhealthy #stayhome“.