Pflegepersonal im Operationssaal in KH Nord
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Chronik

OP-Termine: Stadt kooperiert mit Privatkliniken

Nun sollen auch die Spitäler schrittweise wieder geöffnet werden. Der Krankenanstaltenverbund (KAV) wird ab kommender Woche die Patientinnen und Patienten wegen OP-Terminen anrufen. Operiert werden sollen sie dann auch in Privatspitälern.

„Alle Krankenanstalten haben Planungsarbeiten begonnen“, wie der normale Betrieb wiederhergestellt werden soll, sagte Michael Binder, der Medizinische Direktor des KAV und Mitglied des Beraterstabs der Coronavirus-Taskforce. Künftig sollen nicht mehr nur akute Operationen, sondern auch planbare wieder stattfinden.

„Wir müssen Leistungen schrittweise wieder in die Krankenhäuser hineinbringen“, kündigte Binder an. Nach Angaben des KAV wurden rund 2.000 geplante Operationen aufgrund der Coronavirus-Krise abgesagt. Um die Warteliste rasch abarbeiten zu können, kooperiert die Stadt bis Ende Juni mit Privatkliniken – darunter das Goldene Kreuz, die Privatklinik Döbling und die Confraternität.

„Werden nicht als Privatpatienten behandelt“

Ab nächster Woche wird der KAV die Patientinnen und Patienten anrufen. „Es gibt eine eigene Expertengruppe. Die Patienten werden informiert vom KAV. Es wird ein neuer Termin vereinbart für diese Operationen. In den Ressourcen des KAV oder in den Ressourcen der Privatkliniken“, sagte KAV-Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb. Die Expertenteams hätten die OP-Listen gesichtet und gereiht.

Spitäler sollen öffnen

Die Corona-Situation in Wien verbessert sich, darum sollen jetzt auch die Spitäler und Ärzte wieder schrittweise aufsperren.

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) ergänzte: Die Patientinnen und Patienten „werden nicht als Privatpatienten behandelt. Sondern sie werden in diesen Ressourcen als Patienten des öffentlichen Gesundheitswesens behandelt und auch abgerechnet. Es entstehen auch keine Mehrkosten für die Patienten“.

Patienten werden getestet

Es müsse jedenfalls darauf geachtet werden, dass die Patienten keine Covid-Erkrankungen in die Krankenhäuser einschleppen werden. „Das geht mit einer Teststrategie“, sagte Binder. „Es wird Situationen geben, wo wir die Patienten auf sogenannten Aufnahmestationen aufnehmen, dort testen und die Ergebnisse innerhalb von 24 Stunden zur Verfügung haben und dann negativ getestete Patienten in Normalbereiche übernehmen“, so Binder.

Außerdem soll es die Möglichkeit geben, Patienten außerhalb der Spitäler zu testen und die Abstriche im Krankenhaus analysieren zu lassen, ehe Patienten aufgenommen werden. „Das erfolgt zum Teil bereits“, sagte der KAV-Direktor. In einem zweiten Schritt sollen die Ambulanzen hochgefahren werden.

Besuchsverbot bleibt vorerst bestehen

Nichts ändern wird sich vorerst am Besuchsverbot: Es bleibt in den Spitälern, Senioren- und Pflege-Wohnhäusern aufrecht. Das eingerichtete Betreuungszentrum in der Messe Wien mit 880 Betten für leicht erkrankte Covid-19-Patienten ist noch leer, könne aber im Bedarf auf 3.100 Betten erweitert werden, hieß es. Für medizinisches und Pflegepersonal würden außerdem 30 Einrichtungen – darunter Hotels – für alle Fälle bereitstehen.