Circus Safari
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Chronik

Circus Safari muss Standort räumen

Zuerst sind alle Vorstellungen der Coronakrise zum Opfer gefallen. Jetzt soll der Circus Safari auch noch binnen 48 Stunden seinen jetzigen Standplatz räumen. Das könnte gleich aus mehreren Gründen den Ruin für den Circus bedeuten.

„Wir haben 48 Stunden, dann werden wir hier vertrieben. Das Schlimme daran ist: Ich kann gar nicht weg. Ich hab’ mein Geld aufgebraucht. Das, was noch übrig ist, sind Peanuts. Jetzt zu fahren, wäre für uns ein Desaster“, klagte der Direktor des Circus, Benjamin Spindler. Es sind schwere Zeiten für den Clown Santino, die Luftartistin Karina und die waghalsige Motorradtruppe von Nedko, Chello und Silvano. Ihr Zirkus kämpft ums Leben. Es fehlt nicht nur das Geld für eine Übersiedlung, es gibt auch keinen Standort, an dem sich der Zirkus niederlassen könnte, berichtete die Tageszeitung „Kurier“.

Circus Safari muss Standort räumen

Zuerst sind alle Vorstellungen der CoV-Krise zum Opfer gefallen, jetzt soll er auch den Standort räumen. Der Circus Safari kämpft ums Überleben.

Saison ein einziges Desaster

Die Coronavirus-Pandemie verhinderte den Start in die heurige Saison. Durch die erzwungene Pause entfielen – wie bei so vielen anderen auch – die Einnahmen. Einnahmen, die aber nötig sind, um zum Beispiel Futter für die Tiere kaufen zu können. Doch damit nicht genug. Jetzt forderte der Eigentümer des Lagerplatzes den Circus auf, das Gelände zu verlassen. Dabei kann der Circus seine Tiere nur mit Spenden durchfüttern: „Jede kleine Spende, vom Stück Brot bis hin zum Fünf-Euro-Schein ist für uns lebenswichtig. Und das ist geradeso hier angelaufen, bei einer Bevölkerung, die uns unterstützt“, sagte Spindler. Mit Hilfe der Menschen hier könnten wir es vielleicht schaffern, über die Coronazeit drüberzukommen.

Doch jetzt muss der Circus das Areal verlassen. Offiziell lief der Mietvertrag schon Anfang März aus, gerade, als die Pandemie mit ihren Einschränkungen das Leben lahmlegte. Die Firma Toyota Frey bot inzwischen nochmals an, dem Circus weitere 14 Tage einzuräumen. Dann aber müsse der Circus abziehen. Doch Spindler glaubt, dass dies unweigerlich das Aus für den Circus bedeutet: „Aber wenn wir hier wegfahren oder irgendwo anders abgestellt werden, wie ein Stück Vieh, dann sind wir verloren. Dann hat sich das erledigt.“ Jetzt will die Stadt Wien prüfen, ob sich eine Zwischenlösung für den Circus Safari finden lässt.