SAISONSTART – WIENER B€DER: KONGRESSBAD
APA/Herbert Neubauer
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Chronik

Sommer ohne Freibäder droht

Bis auf Weiteres bleiben Freibäder und Hallenbäder in Wien geschlossen. Sie sind von den Lockerungen für diverse Sportarten ab Mai ausgenommen. Die Wiener Bäder halten es sogar für möglich, dass die Badesaison 2020 komplett ins Wasser fällt.

Ein Sommer in Wien ohne Gänsehäufel, Laaerbergbad, Krapfenwaldlbad und ohne Alte Donau ist für die meisten Wienerinnen und Wiener wohl nur schwer vorstellbar. Aber er steht im Raum: „Es ist noch nicht fix, ob wir heuer überhaupt aufsperren können“, sagte Martin Kotinsky von der zuständigen MA 44 am Montag gegenüber Radio Wien. Man müsse auf die Entscheidung der Bundesregierung und die damit verbundenen Auflagen warten.

Mindestabstand von einem Meter im Gänsehäufel

Fraglich ist etwa, wie der geforderte Mindestabstand eingehalten werden kann. An Spitzentagen besuchen 30.000 Menschen das Gänsehäufel. Auch wenn nur 6.000 Menschen kämen und alle einen Mindestabstand von einem Meter einhalten würden, „sind wir schon beim Praterstern“, so Kotinsky.

Möglich wäre es, die Zahl der Badegäste über Zutrittsregeln einzuschränken, es bleibt aber die Frage: Wer will Schlange stehen bei 30 Grad im Schatten? Darüber hinaus ist ungeklärt, was mit den Attraktionen in den Bädern passiert. So ist etwa fraglich, ob Wasserrutschen und Sprungtürme benützt werden dürfen.

Start der Badesaison auf unbestimmte Zeit verschoben

Auch wenn es viele ungelöste Fragen gibt, die Wiener Bäder arbeiten daran, aufsperren zu können, wenn auch mit einem verkleinerten Team. Die Bäder könnten nicht „auf Luft“ eine Million Euro Personalkosten für 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgeben, und dann werde wieder alles abgeblasen, weil eine neue Infektionswelle droht, so Kotinsky.

Leitfaden in Arbeit

Derzeit arbeitet der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter von der MedUni Wien mit einem Team an einem Leitfaden, unter welchen Maßnahmen Bäder besucht werden können. Für Hutter ist eine Öffnung der Bäder unausweichlich. Er befürchtet, dass sonst die allgemeine Akzeptanz der Regierungsmaßnahmen nicht mehr besteht. Außerdem seien Freibäder eine wichtige Maßnahme gegen Sommerhitze, so Hutter am Montag gegenüber dem ORF Wien.

Mähboote auf Alter Donau wieder im Einsatz

Bis zu 17 Mähboote der Stadt Wien sind unterdessen seit Montag wieder im Einsatz auf der Alten Donau, um die für die Wasserqualität wichtigen Wasserpflanzen zu mähen. Bereits Anfang März wurden die Mäharbeiten gestartet, aufgrund des geringen Wachstums der Makrophyten und der Coronavirus-Bestimmungen wurden die Arbeiten unterbrochen. Nun wurden sie unter Einhaltung der Sicherheitsauflagen wieder aufgenommen.