Der beinahe menschenleere Stephansplatz in der Wiener Innenstadt
APA/Roland Schlager
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Wirtschaft

Minus 72 Prozent: Wien Tourismus eingebrochen

Der Shutdown Mitte März wirkt sich drastisch auf den Tourismus in Wien aus: Die Übernachtungen gingen im März um 72,5 Prozent zurück, wie am Montag bekanntgegeben wurde. Auch dem ersten Quartal bescherte der März-Einbruch ein kräftiges Minus.

Für das erste Quartal 2020 gibt es ein Minus von 23 Prozent. Wiens Beherbergungsbetriebe registrierten im März 353.000 Übernachtungen – um 72,5 Prozent weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Alle Herkunftsmärkte verzeichneten Rückgänge, besonders stark betroffen waren mit 8.000 Nächtigungen Italien (minus 90 Prozent) und China (2.000 Nächtigungen, minus 92 Prozent). Die Bettenauslastung sank von 55,5 auf 17,2 Prozent.

Erholung erst 2021 erwartet

Die zukünftige Entwicklung werde stark von den Grenzöffnungen abhängen, sagte Tourismusdirektor Norbert Kettner. 2019 seien 83 Prozent der Gäste aus dem Ausland gekommen: „Gäste aus dem Inland allein werden die Hotelbetten in Wien nicht füllen können. 2020 wird ein hartes Jahr für den Städtetourismus und seine Ganzjahresbetriebe. Wir rechnen erst für 2021 mit einer spürbaren Erholung.“

Wichtig sei es auch, gute Fluganbindungen für die Zukunft sicherzustellen, da viele Besucher – darunter etwa drei Viertel der Kongressteilnehmer – auf dem Luftweg anreisen würden, betonte er: „Ein enges Netz an Direktflügen ist die Voraussetzung für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort. Unbedingt notwendig ist aus meiner Sicht daher, eine Lösung für den Home Carrier Austrian Airlines zu finden.“

Besonders erfreulich sei, dass die Stadt Wien an großen Infrastrukturmaßnahmen festhalte und trotz Krise das Projekt Fernbus-Terminal vorantreibe, hieß es am Montag weiter. „Dies schafft Arbeitsplätze und wird dem europäischen Tourismus in der Erholungsphase weitere Dynamik verleihen“, begrüßte Kettner die aktuellen Pläne der Stadt Wien zum neuen Fernbus-Terminal beim Ferry-Dusika-Stadion.