Besucher des Donauinselfestes im Rahmen des 36. Donauinselfestes 2019 in Wien
APA/Herbert P. Oczeret
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Kultur

Termin für Donauinselfest vorerst bestätigt

Das wegen der Coronavirus-Pandemie auf September verschobene Donauinselfest soll wie geplant stattfinden. Daran ändere auch die Absage des Münchner Oktoberfests nichts, so die SPÖ. Ob die Wiener Wiesn stattfindet, soll am Donnerstag bekanntgegeben werden.

Das Oktoberfest in München sollte vom 19. September bis zum 4. Oktober stattfinden. Das verschobene Donauinselfest ist für den 18. bis 20. September angesetzt. In München verwiesen Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) unter anderem auf Apres-Ski in Ischgl und Karnevalsveranstaltungen, die zu „Viren-Drehscheiben“ geworden sind. Solange es keinen Impfstoff und kein Medikament gebe, müsse besonders aufgepasst werden. Ein Fest in der Größe, mit der Internationalität und unter den Bedingungen bedeute eine zu hohe Gefahr.

In Wien bestätigte ein Sprecher des Veranstalters, der Wiener SPÖ, am Dienstag den Septembertermin für das Donauinselfest. Daran ändere auch die Absage des Oktoberfests in München nichts. Falls Sicherheitsvorkehrungen nötig seien, würden diese jedenfalls eingehalten. Die Situation in Wien werde laufend evaluiert, hieß es. Der Sprecher verwies auch darauf, dass im Freien Sicherheitsmaßnahmen wohl einfacher umzusetzen seien als in Bierzelten. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) schloss aber schon Ende März eine Absage des Donauinselfests im „Wien heute“-Interview nicht aus, falls es ein Risiko geben sollte.

Besucher des Donauinselfestes im Rahmen des 36. Donauinselfestes 2019 in Wien
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Kein Coronavirusschutz, sondern Besucherinnen und Besucher 2019 mit Regenschutz

FPÖ sieht Fest als Wahlkampfhilfe für SPÖ

Die Wiener FPÖ erneuerte anlässlich der Terminbestätigung nicht nur ihre Kritik rund um das Donauinselfest sowie an der auch vom Rechnungshof kritisierten Vergabe und Abrechnung der Förderungen. Die durch die Corona-Pandemie nötig gewordene Verschiebung komme der SPÖ nämlich auch anderes zugute. Denn mit dem Septembertermin könne die SPÖ neben Wahlkampfkosten von sechs Millionen nochmals 1,5 Millionen Euro für eine „Massenwahlkampfveranstaltung“ lukrieren. FPÖ-Abgeordneter Dietbert Kowarik schlug daher vor, das Donauinselfest offiziell von der Stadt Wien veranstalten zu lassen und den Besuchern so Parteipropaganda zu ersparen.

Donauinselfest mit drei Millionen Besuchen

Die Verschiebung des Donauinselfestes war von der Wiener SPÖ Ende März bekanntgegeben worden. Eine Reduzierung des Programms, so hieß es damals, ist nicht angedacht. Bleibt es beim Termin, wird das Festival zeitnah vor der wohl am 11. Oktober stattfindenden Wien-Wahl über die Bühne gehen.

Auf der Donauinsel werden zu Festzeiten alljährlich rund drei Millionen Besuche – gezählt wird die Frequenz – registriert. Im Vorjahr wurde auf insgesamt 13 Bühnen und 17 „Themeninseln“ Programm mit heimischen und internationalen Live-Acts geboten. Mehr als 1.500 Künstler waren bei freiem Eintritt zu sehen. Üblicherweise findet das Donauinselfest Ende Juni statt. Eine Spätsommerpremiere gab es aber bereits 2008. Damals machte die im Juni stattfindende Fußball-EM eine Verschiebung nötig.

Entscheidung über Wiener Wiesn am Donnerstag

Ob das „Wiener Wiesn Fest im Prater“, das vom 24. September bis 11. Oktober angesetzt ist, heuer stattfindet, wird am Donnerstag bekanntgegeben. Das wurde im Büro des Veranstalters am Dienstag betont. Seit der Absage des Vorbilds in München wird auch in Wien darüber spekuliert, ob das Event wie geplant über die Bühne gehen kann.