Mitarbeiterin mit Maske in Bekleidungsgeschäft
APA/Helmut Fohringer
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Wirtschaft

„Schleppender Start“ für kleine Geschäfte

Die Öffnung der kleinen Handelsbetriebe nach dem „Shut-down“ hat in der ersten Woche noch keinen großen Umsatzschwung gebracht. „Für die kleinen Geschäfte ist es sehr, sehr schleppend losgegangen“, so WKÖ-Handelsobmann Peter Buchmüller am Mittwoch.

Viele würden nur zehn bis 20 Prozent der Normalerlöse erzielen. Der WKÖ-Handelsobmann rechnet nur mit einer langsamen Normalisierung. „Das wird das ganze Jahr dauern.“ Die kleinen Händler warten auf die Öffnung des gesamten Handels und der Gastronomie. Das solle die notwendige Frequenz in die Einkaufsstraßen und Einkaufszentren bringen. Es werde auch davon abhängen, wie sich der Tourismus, die Gastronomie und die Einkaufszentren entwickeln, so Buchmüller.

Vor allem „lebensnotwendige Produkte“

Auch der Handelsverband sieht einen verhaltenen Start der Geschäfte. In den vergangenen sieben Tagen seien „sehr stark lebensnotwendige Produkte gekauft“ worden, so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Die erste Woche mit geöffneten Geschäften sei gut für Baumärkte, Brillenfachgeschäfte, Sportartikelhändler, Spielwarenbetriebe und Papierwarenläden gelaufen.

Kundenschlange vor Baumarkt
ORF
Vor den Baumärkten bildeten sich am ersten Tag der Öffnung lange Schlangen

Verhaltene Nachfrage habe es in den Mode- und Schuhgeschäften und in Elektroläden gegeben. Auch für Buchhandlungen soll es laut Will gut gelaufen sein.

„Kaufkraft hat sich verändert“

Nach dem 2. Mai erwartet der Handelsverband-Geschäftsführer auch keine rasche Normalisierung. „Der Konsument wird nicht rasch die Ausgaben rauffahren. Die Kaufkraft hat sich durch den volkswirtschaftlichen Schock verändert.“ Zuletzt gab es 560.000 Arbeitslose in Österreich, und für 870.000 Arbeitsplätze wurde Kurzarbeit beantragt.

Beide Handelsvertreter machen sich über die Liquiditätslage der Betriebe Sorgen, sollten die staatlichen Hilfen zu langsam fließen. Vor allem die kleineren Modehändler könnten schnell in finanzielle Probleme kommen, weil sie derzeit auf der Frühjahrs- und Sommerware sitzen und bereits für den Herbst und Winter vorbestellen müssen.