„Wir heben dieses Formular auf, wo bestätigt werden muss, dass eine Betreuung zu Hause nicht mehr möglich ist. Alle berufstätigen Eltern können ihre Kinder in den Kindergarten bringen. Wichtig ist, dass die Betreuungszeiten vereinbart sind“, sagte die Abteilungsleiterin der Stadt-Wien-Kindergärten, Daniela Cochlar, gegenüber „Wien heute“.
Allerdings sind die Kindergärten noch in eingeschränktem Betrieb. „Das heißt, wir haben noch nicht die Standardöffnungszeiten, die wir üblicherweise haben, sondern wir richten die Betreuung danach aus, was die Eltern brauchen“, so Cochlar. Besonders wichtig sei daher, dass die Eltern mit der Kindergartenleitung Kontakt aufnehmen und ankündigen, wann das Kind nächste Woche in den Kindergarten kommt.
Nächste Stufe ab Anfang Mai
In Wien gibt es insgesamt 86.000 Kindergartenkinder. Sie werden in 350 städtischen Kindergärten und 1.700 privatrechtlich organisierten Einrichtungen betreut. Der Stufenplan gelte für alle Kindergärten, hieß es von der Stadt.
Und auch wenn die Kinderzahlen wieder steigen, würden die Gruppengrößen nach Möglichkeit überschaubar gehalten, betonte Cochlar. „Zehn, maximal 15 Kinder pro Gruppe. Wir werden schauen, dass die Kinder gestaffelt in den Garten gehen zum Beispiel. Eine besondere Herausforderung wird die Bring- und Abholsituation, weil wir dafür sorgen müssen, dass sich nicht große Menschenmengen im Eingangsbereich sich ansammeln“, sagte Cochlar.
Ab dem 4. Mai wird dann der nächste Schritt gesetzt: Das Angebot richtet sich dann auch an Kinder im letzten Kindergartenjahr vor der Schule, Kinder im vorletzten Jahr mit Sprachförderbedarf sowie an Einzelkinder. Eltern werden gebeten, auch hier zeitgerecht den Betreuungsbedarf bekanntzugeben. Kein Kind, so wurde betont, verliere seinen Platz, wenn es nicht komme. Die Besuchspflicht im letzten Kindergartenjahr bleibt zudem bis auf Weiteres ausgesetzt.
Kindergärten: Lockerungen ab nächster Woche
Bei der Öffnung der Kindergärten in Wien wird stufenweise vorgegangen: Ab kommender Woche können alle berufstätigen Eltern – unabhängig davon, wo und wie die Arbeit stattfindet – ihre Kinder in den Kindergarten bringen.
Mund-Nasen-Schutz ist nicht verpflichtend
An den schon jetzt geltenden Hygienemaßnahmen solle sich nichts ändern, wurde versichert. Es werde regelmäßig gereinigt und desinfiziert, auch Abstände würden – soweit das umsetzbar sei – eingehalten. Auf freiwilliger Basis sei auch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes möglich.
„Eltern brauchen Klarheit und Planbarkeit. Die Vorgaben des Bundes, Kinder möglichst zu Hause zu betreuen, stehen nun einer steigenden Berufstätigkeit von Eltern gegenüber. Für diese Situation legen wir nun diesen Fahrplan vor“, so Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ).
Der Infektiologe Heinz Burgmann sagte zur Öffnung der Kindergärten: „Einfach probieren.“ Denn es gebe wenige Berichte, dass Kinder „die Superspreader wären, also die Infektion massiv verteilen“, so Burgmann gegenüber „Wien heute“.