Ein Pflegewohnhaus in Wien
APA/Helmut Fohringer
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Politik

Wien lockert Besuchsregeln in Heimen

Ab 4. Mai können Bewohnerinnen und Bewohner der Wohn- und Pflegehäuser in Wien sich wieder mit Angehörigen treffen. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) kündigte eine Lockerung des Besuchsverbots an. Dafür wurden eigene Leitlinien entwickelt.

Besuche von Angehörigen werden nicht generell freigegeben. Aber im Rahmen der ab 4. Mai geltenden Verordnung wird den Einrichtungsleitungen die Möglichkeit gegeben, in ausgewiesenen Bereichen Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen. Für die Umsetzung wurden Leitlinien entwickelt, die u.a. eine Anmeldung und Verhaltensregeln zur Einhaltung von Schutz- und Hygienemaßnahmen beinhalten. Die Begegnungsmöglichkeiten können sowohl in den Einrichtungen, bevorzugt aber in den Außenbereichen am Gelände geschaffen werden.

Besuche auf den Zimmern sind weiterhin nur in Ausnahmefällen für Menschen in kritischen Lebensphasen, für Palliativpatienten und bei Sterbebegleitung möglich. Die Besuche sollen vorerst auf eine Person beschränkt bleiben. Die Verordnung basiert auf einem Beschluss des medizinischen Krisenstabs der Stadt Wien. Damit ist ein einheitlicher Rahmen für die rund 90 stationären Pflegeeinrichtungen in Wien garantiert, der sowohl die medizinisch-epidemiologischen Aspekte als auch die Bedürfnisse der pflegebedürftigen Menschen und ihrer Angehörigen berücksichtigt.

Wien lockert Besuchsregeln in Heimen

Ab 4. Mai können Bewohnerinnen und Bewohner der Wohn- und Pflegehäuser in Wien sich wieder mit Angehörigen treffen. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) kündigte eine Lockerung des Besuchsverbots an. Dafür wurden eigene Leitlinien entwickelt.

Abstimmung in eigenem Pflegekrisenstab

Um sich den spezifischen Problemlagen von Pflegeorganisationen im Zuge der Covid-Pandemie anzunehmen, wurde von der Stadt darüber hinaus ein eigener Pflegekrisenstab eingerichtet. Darin sind neben dem Fonds Soziales Wien, dem Krankenanstaltenverbund, der MA 40 und dem Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen auch Trägerorganisationen vertreten, mit denen die bevorstehenden Lockerungen abgestimmt wurden.

Pensionistenwohnhaus Penzing
ORF

Zur Umsetzung der Verordnung wurden Leitlinien für die Pflegeorganisationen in Wien entwickelt, die auf die Gegebenheiten der jeweiligen Einrichtungen angepasst werden können. Diese Rahmenbedingungen wurden ganz bewusst so weit offen gehalten, dass es in unterschiedlichen Häusern unterschiedliche Regeln für die Begegnungen geben kann. Dies ist notwendig, um auf die unterschiedlichen räumlichen Voraussetzungen und die Anzahl der Bewohner und Besucher Rücksicht nehmen zu können.

Details zu den Leitlinien

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sprach von Entscheidungen, „die uns nicht leicht fallen“. Aber es seien wichtige Entscheidungen, um alle zu schützen: „Es ist wichtig, ganz klar zu signalisieren, es kann Erleichterungen geben, aber das alles mit Maß und Ziel“, sagte Hacker. Die Maßnahmen bleiben vorerst bis Ende Mai beschränkt:

• Besuche nur nach Terminvereinbarung
• Zeitliche Beschränkung
• Registrierung von Besuchern bei Zutrittskontrolle für mögliche Kontaktnachverfolgung
• Ausschilderung der Besuchsinformationen und Spielregeln: Händehygiene, Mund-Nasen-Schutz, Abstand
• Einrichtung von ausgewiesenen Besucherbereichen (im Freien oder in eigenen Räumlichkeiten) und Kennzeichnung dieser z.B. mit Bodenmarkierungen
• Regelmäßige Reinigung und Lüften der Räumlichkeiten
• Schutz bzw. Abstand zwischen Sitzmöglichkeiten (z.B. Plexiglaswände, Tische, sonstige Möbel)
• Begleitung der Besucherinnen und Besucher durch Fachpersonal

2.000 Tests pro Woche

Bürgermeister Ludwig wies in diesem Zusammenhang auf Tests mit Schwerpunkt stationäre Pflege hin. Seit 16. April wurden demnach 3.700 Tests bei Bewohnern und Mitarbeitern, davon waren 59 positiv. Aktuell werden rund 2.000 Tests pro Woche von mobilen Teams des Roten Kreuzes durchgeführt. Die Reihenfolge wird nach mehreren Kriterien festgelegt, etwa aufgrund von Einschätzungen bei Verdachtsfällen oder der räumlichen Gegebenheiten. Derzeit leben rund 17.000 Menschen in stationärer Pflege, davon 8.000 in Häusern, die vom Kuratorium Wiener Pensionistenwohnhäuser leben.

Es sei nicht daran gedacht, Besucher zu testen. Es gebe einfach noch keine qualitativ hochwertigen Tests, die ein rasches Ergebnis liefern, sagte Hacker. Klar sei, Besucher mit Krankheitssymptomen – Hacker sprach hier speziell Geschmackslosigkeit an – dann sollte man einfach zu Hause bleiben. Ein Besuch in einer Pflegeeinrichtungen sei dann nicht möglich.