Es war die zweite nennenswerte politische Kundgebung gegen die Covid-19-Politik der Regierung – laut Polizei ist sie ohne besondere Vorkommnise abgelaufen. Als Redner traten unter anderem der Rechtsanwalt Roman Schiessler und der Arzt Christian Fiala auf, der das „Social Distancing“ als Folter bezeichnete, was mit großem Beifall beantwortet wurde. „Aus medizinischer Sicht gibt es keinen Grund, vor diesem Virus Angst zu haben“, sagte der Allgemeinmediziner und Gynäkologe.
Arzt: „Mund-Nasen-Schutz gefährlich“
Vehement wies Fiala darauf hin, dass der Mund-Nasen-Schutz kontraproduktiv, ja sogar gefährlich sein könne. Er sprach in dem Zusammenhang etwa von einer Studie, die zeige, dass durch die Masken der CO2-Gehalt in Blut und Gehirn steige, was zu einer reduzierten Gehirnaktivität führe.
Mehrmals wurde über die Lautsprecheranlage dazu aufgerufen, den gebotenen Ein-Meter-Abstand einzuhalten. Diesbezüglich – und auch sonst – gab es keine Beanstandungen durch die Polizei. Die Veranstalter hatten vor der Versammlung auch Abstandspunkte in pink auf den Boden gesprüht.
Identitären-Chef Sellner unter Teilnehmern
Einige Teilnehmer waren mit Transparenten oder beschriebenen Masken (z.B. „Freiheit statt Corona-Diktatur“, „Mund-tot“) gekommen. Für einen Moment ertönten „Kurz muss weg“-Rufe, sonst blieb es aber ruhig. Unter das Publikum hatte sich auch der Chef der rechtsextremen Identitären, Martin Sellner, gemischt, der oft angesprochen wurde. Nach einer Stunde wurde die Versammlung für beendet erklärt, die Menge löste sich auf.
Vor einer Woche hatte es kurz Aufregung um die erste Kundgebung der Initiative gegeben. Obwohl die Polizei die Versammlung untersagt hatte, fanden sich am vergangenen Freitag dutzende Menschen am Albertinaplatz ein. Es kam zu einer Festnahme wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt sowie mehreren Anzeigen wegen Verstöße gegen das Covid-19-Maßnahmengesetz und nach dem Versammlungsgesetz.