Laboruntersuchung zur Abklärung des Coronavirus
APA / Hans Punz
APA / Hans Punz
Gesundheit

CoV: Zwei Prozent in Pflegeheimen positiv

Alters- und Pflegeheime sind in der Coronavirus-Pandemie besonders gefährdete Orte. In Österreich werden derzeit alle Bewohner und das Personal auf das Coronavirus getestet. In Wien sind zwei Prozent der bisher 5.100 Tests positiv.

In manchen europäischen Ländern stammt die Hälfte aller Todesfälle aus Pflegeheimen. In Österreich und Wien ist die Situation besser. 92 positiv Getestete gab es bei bislang 5.100 Proben. Das sind knapp unter zwei Prozent. Ein erfreulich niedriger Wert, findet man im Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker – vor allem im Vergleich zu anderen Ländern.

Keine neuen Ansteckungsherde

Insgesamt gibt es in Wien 17.000 Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeeinrichtungen. Dazu kommen noch 9.700 Pflegekräfte, die alle getestet werden sollen. Seit Mitte April wird getestet. Das Positive: Alle Covid-Positiven waren schon vor den Tests in Isolation, weil sie Kontaktpersonen von anderen Infizierten waren. Man hat bei den Tests also bis jetzt keine neuen Ansteckungsherde in den Heimen gefunden.

Mit Stand Ende April laborierten in den Pflegeheimen 123 pflegebedürftige Menschen und 111 Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter an einer Covid-19-Erkrankung. Bis alle der rund 90 Wiener Alters- und Pflegeheime durchgetestet sind, wird es noch dauern. Betroffen sind knapp 26.700 Menschen und derzeit schafft man 2.000 Tests pro Woche. Seit Montag sind wieder Besuche in den Heimen erlaubt, wenn auch unter strengen Auflagen: Es darf etwa nur eine Person kommen, man braucht einen Termin und es gibt eigene Besuchszonen.

Diskussion um Corona-„Contact Tracing“

Wer soll herausfinden, wen Corona Infizierte zuletzt getroffen haben: Innenminister Nehammer (ÖVP) will das Polizisten erldigen lassen, Bürgermeister Ludwig (SPÖ) will, dass Stadt-Mitarbeiter die Aufgabe erledigen.

Stadt lehnt Polizei für Contact-Tracing ab

Keinen Bedarf sieht die Stadt Wien, dass die Polizei der Gesundheitsbehörde beim sogenannten Contact-Tracing unter die Arme greift. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) hatte bei einer Pressekonferenz angeboten, dass Mitarbeiter des Landeskriminalamts die Befragungen durchführen könnten.

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) lehnte das am Rande einer Pressekonferenz ab: „Wir verfügen über qualifiziertes Personal, das diese Gespräche sehr wohl durchführen kann. Die Polizei ist für viele Aufgaben geeignet, aber alles was mit Gesundheit zu tun hat, ist vordergründig nicht Aufgabe der Wiener Polizei.“ Die Zahl der Mitarbeiter, die im Contact-Tracing arbeiten, liegt derzeit bei 172.