Areal von oben Gebäude und Park
ORF
ORF
Politik

Sophienspital wird Wohnquartier mit Park

Leistbaren Wohnraum, beste Nahversorgung und eine Naturoase: All das soll mit der Neugestaltung des ehemaligen Sophienspitals in Neubau werden. Bis 2024 soll alles fertig sein. Bis dahin ist eine kulturelle Zwischennutzung angedacht.

Ein urbanes Wohnquartier soll es werden, umgeben von viel Grün. 180 geförderte Wohnungen sollen am Areal des ehemaligen Sophienspitals beim Westbahnhof in Neubau entstehen. Darunter sind 18 Wohnungen in einem neuen Gemeindebau und 80 Smartwohnungen. Die historische Bausubstanz soll erhalten bleiben, sie wird mit Neubauten ergänzt. Das steht nach Phase zwei des Bauträgerwettbewerbs fest. Dazu kommen noch ein Kindergarten, eine Volksschule, ein Spielplatz, Gemeinschaftsbüros, ein Cafe, ein Veranstaltungssaal und Geschäfte, hieß es aus dem Büro von Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ).

Dazu gehören auch eine belebte Erdgeschoßzone mit Arkaden und Schaufenstern sowie als Herzstück ein Park mit 60 Bäumen, der für alle zugänglich und durchquerbar sein wird. Um die Lärmbelästigung durch den angrenzenden Gürtel einzudämmen, soll die Fassade des Neubaus mit besonders schallschluckenden Materialien errichtet werden. Auf den Dachflächen entstehen Photovoltaik-Anlagen und es sind spezielle Dächer für mehr Versickerungs- und Verdunstungsflächen geplant.

„Schmelztiegel für gute Ideen“

Bei dem Projekt zeige sich wie unter einem Brennglas die Innovationskraft des Wiener Wohnbaus, betonte Gaal: Geförderte Wohnungen, erweiterte Grünflächen, neue soziale Treffpunkte, Wohngruppen für Alleinerziehende, Studierende und „Housing-First“-Wohnungen. Nicht zu vergessen sei die positive Wirkung auf das Mikroklima im Nahbereich, unter anderem durch eine zweite Baumreihe entlang des Gürtels. Fernwärme und Geothermie kämen ebenfalls zum Einsatz.

Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) sprach von einem Vorzeigeprojekt, einem „Schmelztiegel guter Ideen". Mit dem Park werde eine große innerstädtische Grünoase zugänglich gemacht. Außerdem werde im Park auch nachhaltige Gastronomie angeboten. Absolut neu sei es, „Sanierung und Neubau in einem Wettbewerbsverfahren für geförderten Wohnbau zu verbinden ‒ und das in bester innerstädtischer Lage“, ergänzten die Geschäftsführer des wohnfonds_wien, Gregor Puscher und Dieter Groschopf.

Feste, Talks, Workshops im WEST

Das Projekt soll im Jahr 2024 abgeschlossen sein. Bis dahin soll auf einem Teil des Areals ein Konzept zur Zwischennutzung umgesetzt werden. Der Europapavillon am Gürtel soll für kreative, ökologische und urbane Projekte genutzt werden. Das „WEST“ setzt etwa auf Kreislaufwirtschaft im Modebereich und auf Nachhaltigkeit. Es sind Ausstellungen, Workshops, Symposien, Talks und Festivitäten für die Öffentlichkeit geplant. Auch Gastronomie und Wohnen auf Zeit werden das WEST zu einem lebendigen Treffpunkt machen.

Ab September wird das WEST Schauplatz einer Zwischenpräsentation der IBA_Wien, der Internationalen Bauausstellung 2022. Die IBA_Wien beschäftigt sich mit der innovativen Weiterentwicklung des sozialen Wohnens. Dies sowohl im Neubau als auch in der Bestandsentwicklung.