Der Gastgarten im Schweizerhaus
APA/Herbert Pfarrhofer
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Wirtschaft

Schweizerhaus-Öffnung „nicht rentabel“

Aus den Feierlichkeiten zur 100. Saison wurde im Schweizerhaus nichts. Wegen der Coronavirus-Pandemie kann das Lokal im Prater erst am Freitag mit zwei Monaten Verspätung öffnen. Wirtschaftlich rentabel wird das nicht, sagen die Betreiber.

„Wir gehen optimistisch in ein neues Jahrhundert, wenn auch vielleicht nicht ganz so optimistisch in diese Saison, aber das gibt es manchmal“, sagte Betreiber Karl Jan Kolarik am Donnerstag. Das heurige Jahr werde sehr herausfordernd: „Wir rechnen mit 45 bis 50 Prozent des Umsatzes. Die Personalkosten sind fast gleich hoch. Die Fixkosten sind hoch.“

Keine Öffnung wäre „falsches Signal“

„Theoretisch wäre es sinnvoller, wenn wir nicht aufgesperrt hätten, aus wirtschaftlicher Sicht. Auf der anderen Seite: Wir haben unsere 100. Saison, das können wir nicht, das wollen wir nicht. Das wäre auch ein falsches Signal. Unsere Stammgäste würden das überhaupt nicht verstehen“, sagte Kolarik. Eine Verlängerung der Saison, die traditionell bis 31. Oktober läuft, um die finanzielle Situation etwas abzufedern, ist nicht angedacht: „Ein Biergarten lebt vom Garten. Der ist halt im November sehr, sehr kalt.“

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Ein Kellner trägt auf einem Tablett füf Bier und hat dabei eine Schutzmaske auf
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Kellner schlichten Kaffee auf zwei Tabletts und tragen dabei Mundschutz beziehungsweise ein Plastikgesichtsschutz
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Der Gastgarten im Schweizerhaus
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Der Gastgarten im Schweizerhaus
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Der Gastgarten im Schweizerhaus
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Der Gastgarten im Schweizerhaus
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Die letzten Wochen war der Familienbetrieb geschlossen und es wurden die von der Bundesregierung vorgesehenen Coronavirus-Maßnahmen umgesetzt. „Wir nehmen die Sicherheits- und Hygienevorgaben sehr ernst und haben daher weitreichende Maßnahmen zum Schutz unserer Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen und Gäste lanciert“, führte der Hausherr weiter aus.

Sitzplätze ausgedünnt

Für die Mitarbeiter – gestartet wird mit circa 85 Prozent der Mannschaft – wurden verschiedene Masken- und Visiertypen angeschafft und im Vorfeld auf ihren Tragekomfort getestet. Das Personal darf nur gesund arbeiten, dazu wird es täglich auf erhöhte Temperatur gemessen. Auch Covid-19-Tests seien vorgesehen, wurde angekündigt.

Weniger Plätze: Schweizerhaus sperrt auf

Auch das Schweizerhaus im Prater sperrt am ersten Tag der Aufsperrerlaubnis am 15. Mai wieder auf. Der gewohnte Trubel wird allerdings wohl kleiner sein. Denn die Zahl der Plätze wird deutlich reduziert.

Die knapp 750 Plätze im Gasthaus und die 1.400 Plätze im Gastgarten wurden um 40 Prozent ausgedünnt, damit der gebotene Mindestabstand eingehalten werden kann. Nunmehr stehen im Freien 900 Plätze und im Inneren 350 Plätze zur Verfügung. Die Gäste werden um Vorabreservierung per Mail gebeten. Ein spontaner Besuch sei aber trotzdem möglich, so Kolarik: „Wir haben einen Teil der Plätze nicht reserviert, damit wir für unsere Stammgäste Platz finden.“

100-Jahr-Feiern auf 2021 verschoben

Kolarik kündigte auch an, dass das für heuer geplante 100. Schweizerhaus-Jubiläum mit Feierlichkeiten nicht endgültig abgesagt ist – sondern nur verschoben. „Die Feierlichkeiten werden wir auf jeden Fall 2021 nachholen.“ Ein wenig hofft er, dass sich zumindest einige Programmpunkte noch heuer ausgehen werden – etwa ein Auftritt der Deutschmeister, die die „Schweizerhaus Rendez-Vous“-Polka spielen werden.