Die Erleichterung bei den 27 Wiener Tanzschulen ist groß. Ursprünglich hatte man mit der Wiedereröffnung Ende Mai gerechnet. Nun kann der Tanzschulbetrieb im kleinen Rahmen mit Abstandsregeln sowie unter Einhaltung hoher Hygiene-Standards wieder aufgenommen werden. Privatstunden und Paarkurse sind ab sofort wieder möglich. Auch der Unterricht in Tänzen, die alleine getanzt werden, also sogenannte „Solokurse“ wie Zumba, Hip-Hop, Jazz-Dance darf wieder stattfinden.
Jugend- und Singlekurse müssen großteils ausfallen
Für Single-Tänzer schaut es weiterhin schlecht aus. Denn laut der Verordnung dürfen nur Personen miteinander tanzen, die in einem gemeinsamen Haushalt leben. Das Partnerwechseln ist also nicht erlaubt. Das betrifft vor allem Jugend- und Singlekurse.
In der Tanzschule Dorner sollen die Jugendkurse etwa erst wieder im Herbst stattfinden. Ebenso die Senioren- und Singlekurse. In der Tanzschule Elmayer möchte man auf die Jugendkurse nicht verzichten. Getanzt soll trotzdem werden, allerdings in kleineren Gruppen und ohne Partnerin oder Partner. „Wir lassen das Konzept gerade prüfen,“ so Thomas Schäfer-Elmayer gegenüber Radio Wien. Termine für Paarkurse und Einzelstunden werden in beiden Tanzschulen wieder angeboten.
Mund-Nasenschutz beim Tanzen nicht notwendig
Damit alle Vorgaben eingehalten werden, hat der Tanzlehrerverband ein Hygienekonzept erarbeitet. „Die Tanzschulbetreiber sind sich der Verantwortung, die sie mit der Wiedereröffnung tragen, in vollem Umfang bewusst, nehmen alle Vorgaben sehr ernst und setzen diese entsprechend gewissenhaft um", so Karin Lemberger, Präsidentin des Verbands der Wiener Tanzschulen, in einer Aussendung.
Ein Mund-Nasenschutz muss zwar beim Betreten und Verlassen des Tanzsaals getragen werden, aber nicht während des Tanzens. Pro Paar müssen zudem zehn Quadratmeter Tanzfläche zur Verfügung stehen. Um das zu gewährleisten bieten die Tanzschulen mehr Kursstunden mit weniger Teilnehmerinnen und Teilnehmern an. Das sei in vielen Fällen allerdings nicht kostendeckend, geben einige der Tanzschulen zu bedenken.
Tanzschulen rechnen mit Einbußen
Die gültigen Bestimmungen, die gewisse Kundengruppen ausschließen und Gruppengrößen limitieren, würden auch Einbußen mit sich bringen. In der Tanzschule Kraml rechnet man etwa nur mit der Hälfte des gewohnten Umsatzes.
Die Erlaubnis zur Wiedereröffnung sei ein wichtiger Schritt für die wirtschaftliche Existenz, so die Wiener Tanzschulen in einer Aussendung. Man sehe das aber vorerst als erste Phase und wünsche sich wieder den Normalbetrieb.