Autonome E-Busse in Aspern starten Testbetrieb mit Fahrgästen
Wiener Linien/ Manfred Helmer
Wiener Linien/ Manfred Helmer
Chronik

Selbstfahrende Busse: Passagierzahl reduziert

Nachdem die Coronavirus-Krise die beiden selbstfahrenden Busse in der Seestadt Aspern (Donaustadt) ausgebremst hat, sind sie seit gestern wieder unterwegs. Allerdings wurde die Passagieranzahl deutlich reduziert. Offen ist nun auch, bis wann der Testbetrieb läuft.

Mitte März wurde aufgrund der CoV-Maßnahmen der Testbetrieb der beiden Busse eingestellt. Nun fahren sie wieder. Allerdings wurde für den sogenannten Operator eine Plexiglaswand eingebaut und die Maximalanzahl von zehn Passagieren stark reduziert.

„Damit der Mindestabstand eingehalten wird, können nun zeitgleich zwei Personen aus unterschiedlichen Haushalten beziehungsweise fünf Personen aus demselben Haushalt“ pro Bus fahren, sagte Wiener Linien-Sprecherin Barbara Pertl gegenüber wien.ORF.at.

Es wurde eine Plexiglaswand in den selbstfahrenden Bussen eingebaut
Wiener Linien/Manfred Helmer
Zum Schutz des Operators (hier bei einer Testfahrt und nicht in Uniform) wurde eine Trennwand eingebaut

Unklar bis wann es Ergebnisse gibt

Die beiden selbstfahrenden Busse transportieren die Fahrgäste kostenlos zu insgesamt zehn Haltestellen rund um die U2-Station Seestadt. Der Testbetrieb der eingesetzten Mini-Busse wurde am 6. Juni 2019 gestartet und war ursprünglich auf ein Jahr anberaumt.

„Aufgrund der Unterbrechung wissen wir jetzt noch nicht bis wann der Testbetrieb abgeschlossen sein wird und wann es Ergebnisse gibt“, sagte Pertl. Das werde gerade geklärt und soll laut Pertl bald feststehen.

Im Vorjahr Testbetrieb auch unterbrochen

Ein Jahr lang wurden die E-Busse auf ihre Route für den Testbetrieb vorbereitet. Sie mussten jeden Meter der zwei Kilometer langen Strecken erlernen. Bewährt sich das Konzept, wollen die Wiener Linien mittelfristig mit autonomen Bussen die sogenannte „letzte Meile bis zur Haustür“ bewältigen.

Bereits im Vorjahr musste der Fahrbetrieb der beiden Busse unterbrochen werden. Im vergangenen Juli war eine 30-jährige Frau auf der Ilse-Arlt-Straße nahe der U-Bahn-Station Seestadt in einen der beiden E-Busse gelaufen. Sie hatte Kopfhörer auf und den Blick auf ihr Handy gerichtet. Durch die Kollision trug die Frau Abschürfungen davon. Daraufhin legten die Wiener Linien den Testbetrieb in Sachen autonome Busse auf Eis und schickten die aufgezeichneten Daten an den Hersteller. Wenige Tage später war der Betrieb aber wieder aufgenommen worden.