Ein Fiaker am Michaelerplatz in Wien
APA/Hans Klaus Techt
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Chronik

Fiaker mit Schutzmasken unterwegs

Die Wiener Fiaker dürfen seit Anfang Mai wieder in der Stadt fahren. Die Kutscher und ihre Fahrgäste müssen dabei einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Das Geschäft geht derzeit aber äußerst schlecht, weil die Touristen fehlen.

Neben dem Tragen von Schutzmasken ist auch die regelmäßige Desinfektion der Kutschen vorgeschrieben. Hauptkunden der 21 Wiener Fiakerunternehmen mit ihren rund 300 Pferden sind die Touristinnen und Touristen. Doch weil diese derzeit gänzlich ausfallen, ist „das Geschäft damit praktisch nicht existent. Es ist ein Überlebenskampf“, sagte Werner Kaizar von der Initiative „Pro Fiakerkultur“ gegenüber Radio Wien.

58 Fiaker dürfen pro Tag in der Stadt fahren, derzeit sind aber nur „weniger als fünf Kutschen unterwegs“, so Kaizar, und diese würden pro Tag „nur eine bis keine Fahrt machen“. Das bestätigte auch Ursula Chytracek, die laut eigenen Angaben mit sieben Kutschen und 38 Pferden „Wiens größtes Fiakerunternehmen“ betreibt. „Am Wochenende waren zwei Kutschen von uns unterwegs. Nur eine hat eine Fahrt gehabt“, sagte Chytracek.

Subvention der Stadt schon ausbezahlt

Aufgrund der Coronavirus-Krise hat die Stadt den Fiakern im April finanzielle Unterstützung für drei Monate zugesagt. Pro Pferd bekommen sie für die drei Monate 750 Euro für Futter und „Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Pferdegesundheit“. Kaizar und Chytracek bestätigten, dass die Fiakerbetriebe die Hilfe der Stadt für „Mai, Juni und Juli“ schon bekommen haben. Im Fall von Chytracek macht die Unterstützung 28.500 Euro aus. Ob alle Betriebe überleben werden, konnte Kaizar noch nicht abschätzen.

Er betonte aber, dass die Stadt mit der Finanzhilfe auch „ein klares Bekenntnis zu den Fiakern“ abgegeben habe. Der Gründer von „Pro Fiakerkultur“ hatte auch um private Spenden gebeten. So seien insgesamt knapp 21.500 Euro zusammengekommen, die schon auf die Fiaker, je nach Anzahl ihrer Pferde, ausgezahlt worden seien, sagte Kaizar.

Kritik an der Unterstützung der Stadt kam von Tierschützern. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) forderte die Koppelung der „Fiakersubvention an einen Ausstieg aus der Fiakerei. Außerdem sollte die Subvention nur an Betriebe ausgezahlt werden, die sich im Gegenzug an strengere Tierschutzmaßnahmen wie kürzere Fahrzeiten und an hitzefrei ab 30 Grad im Sommer halten.“