Gustav-Adolf-Kirche in Wien
ORF.at/Johanna Grillmayer
ORF.at/Johanna Grillmayer
Religion

CoV-Krise schmälert Einnahmen der Kirche

Die Rekordarbeitslosigkeit durch die Coronavirus-Pandemie wirkt sich auch bei der Katholischen Kirche aus. Die Kirche verzichtete im März und April auf die Kirchenbeiträge, die Einnahmen sinken. Das volle Ausmaß soll sich aber erst in einigen Monaten zeigen.

Die Kirchenbeitragsstelle schickte für März und April keine Erlagscheine aus. Man rechnete auch damit, dass sich die Menschen, die bisher per Bankeinzug bezahlt haben und arbeitslos geworden sind, melden dürften, um eine Rückzahlung zu besprechen. Denn generell müssen ja unter anderem Bezieher von Notstandsgeld und arbeitslose Menschen keinen Kirchenbeitrag leisten. Der Anstieg an arbeitslosen Menschen führt also zu sinkenden Einnahmen durch Kirchenbeiträge.

Wie hoch die Ausfälle sein werden, wird laut Erzdiözese Wien allerdings erst im frühen Herbst feststehen. Auch zu den Kirchenaustritten in Wien dürfte es erst zu dieser Zeit gesicherte Zahlen geben. Derzeit sind sie im Vergleich zum Vorjahr auf einem niedrigen Stand. Das könnte laut Diözese allerdings damit zusammenhängen, dass die Magistrate im Notbetrieb gewesen sind.

474 Mio. Einnahmen durch Beiträge im Jahr 2018

Im Jahr 2018 konnten die Diözesen in Österreich leichte Steigerungen beim Kirchenbeitragsaufkommen und insgesamt fast ausgeglichene Bilanzen verzeichnen. Der Großteil der Einnahmen der Diözesen stammt aus dem Kirchenbeitrag. 2018 waren es knapp 474 Millionen Euro (knapp 75 Prozent der Gesamteinnahmen), 2017 lagen die Kirchenbeiträge bei 461 Millionen Euro. Zwei Drittel der Budgets sichern die kirchliche Basisstruktur und die Seelsorge. So wurden laut Rechenschaftsbericht für die Pfarren und die pastoralen Aufgaben insgesamt fast 416 Millionen Euro aufgewendet, was einem Anteil von rund 65 Prozent an den Gesamtausgaben entspricht.

Insgesamt verzeichnen die Diözesen 2018 Gesamteinnahmen in der Höhe von knapp 634 Millionen Euro (2017: 609 Millionen). Dem stehen Aufwendungen von an die 639 Millionen Euro (2017: 602 Millionen) gegenüber. Aufgrund eines positiven Finanzergebnisses weist die Gebarungsübersicht der Diözesen insgesamt ein positives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) in der Höhe von rund vier Millionen Euro (2017: 23 Millionen) und ein Gesamtbudget von 642 Millionen Euro aus (2017: 625 Millionen).

Der Großteil der Ausgaben entfällt mit über 398 Mio. auf die Personalkosten für die Tausenden Beschäftigten im kirchlichen Dienst. Dabei ist der Personalaufwand für die Laienmitarbeiter höher als für den Klerus und beträgt über 230 Mio. Euro. Beim Klerus schlagen rund 102 Mio. an Personalkosten sowie 66 Mio. Euro für die Altersversorgung zu Buche. Die Bau- und Erhaltungskosten lagen 2018 bei 36 Mio. Der restliche Sachaufwand beinhaltet Zuschüsse für Pfarren und andere kirchliche Stellen, Kosten für Instandhaltung, Material und Energie sowie sonstige Ausgaben und machte 204 Mio. aus.