Außenansicht des Postsparkassengebäudes
Stefan Seelig
Stefan Seelig
Wissenschaft

Uni-Betrieb in Postsparkasse ab Herbst

Die Universität für angewandte Kunst Wien hat am Mittwoch als erste Institution den Mietvertrag für die Postsparkasse (PSK) in der Inneren Stadt unterzeichnet. Im Herbst wird die Uni die ersten Räumlichkeiten in dem von Otto Wagner geplanten Gebäude beziehen.

Die Angewandte wird das Gebäude in zwei Etappen beziehen: Im Herbst sollen rund 3.000 Quadratmeter im Hochparterre besiedelt werden, in einer zweiten Phase ab Sommer 2021 weitere 5.400 Quadratmeter, gaben BIG-Geschäftsführer Hans-Peter Weiss und Gerald Bast, Rektor der Angewandten, in einer Online-Pressekonferenz bekannt.

Vier Dependancen werden aufgelöst

Bis Ende des Jahres 2021 werden im Gegenzug vier Dependancen der Angewandten aufgelöst: jene am Heumarkt, in der Hinteren Zollamtsstraße, am Franz-Josefs-Kai und in der Dominikanerbastei. Auch einige neue Abteilungen, darunter Game Arts und Game Design, ziehen in die Postsparkasse am Georg-Coch-Platz. Überwiegend handle es sich aber um eine Konzentration bestehender Standorte in unmittelbarer Nähe des Stammhauses am Oskar-Kokoschka-Platz, erklärte Bast.

Die Große Kassenhalle in der ehemaligen Postsparkasse
APA/Stefan Seelig
Aus dem Großen Kassensaal soll ein „Wiener Salon“ werden

In Verbindung mit den Partnerinstitutionen werde „ein einzigartiges künstlerisch-wissenschaftliches Kraft- und Kompetenzzentrum entstehen“, zeigte er sich überzeugt. Denn neben der Angewandten als „wesentlichem Ankermieter“ sollen weitere Institutionen in das historische Gebäude ziehen. Weiss geht davon aus, dass es „zeitnahe“ zu einem Vertragsabschluss mit der Johannes Kepler Universität (JKU) in Linz (die JKU hat mit der Niederlassung des für die Universität Hagen betriebenen Fernstudienzentrums auch einen Standort in Wien, Anm.) kommen werde, und auch die Verhandlungen mit der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) befänden sich auf einem „sehr guten Weg“.

„Wiener Salon“ in Kassenhalle

Mit dem MAK laufen ebenfalls Gespräche. Abgeschlossen werden soll die Besiedlung im Jahr 2023, wobei der Großteil in den nächsten 18 Monaten erfolgen soll. Geplant ist außerdem die Verwirklichung eines „besonderen gastronomischen Konzepts“ in der Großen Kassenhalle, für das vor wenigen Tagen eine öffentliche Ausschreibung gestartet wurde. Im Idealfall soll die Idee des Wiener Salons ins 21. Jahrhundert geholt werden, hieß es. Auch die Öffentlichkeit werde Zugang zu den historischen Räumlichkeiten haben, versprach Bast.

Laut Weiss ist das Gebäude für die geplante Nutzung sehr gut geeignet, weshalb man nur wenige Eingriffe vornehmen müsse – wobei es sich im Wesentlichen um Brandschutzmaßnahmen handle. Wann der Mietvertrag ausläuft, wurde nicht verraten. Die Zusammenarbeit sei jedenfalls auf eine sehr lange Zeit ausgelegt, sagte Weiss. „Für mich ist das ein Ort, an dem die Angewandte viele Jahrzehnte arbeiten wird können“, betonte auch Bast.