Citybike Radstand
ORF.at/Christian Öser
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Freizeit

Aus für Citybike droht

Die Citybikes sind die letzten verbliebenen Leihräder im öffentlichen Raum. Doch auch diese könnten bald verschwinden, sagt der Betreiber Gewista. Grund ist ein Streit über die Finanzierung der Räder.

Ofo, Obike und Donkey Republic – die asiatischen Leihradfirmen sind gekommen und wieder verschwunden. Die Citybikes hingegen sind seit 17 Jahren in der Stadt unterwegs. Jetzt könnten laut einem Bericht der Tageszeitung „Der Standard“ auch sie verschwinden. Noch vor dem Sommer könnte der Betrieb eingestellt werden, berichtet die Zeitung unter Berufung auf gut informierte Kreise. Aktuell gibt es 1.500 Räder in 121 Leihstationen.

Kein Gewinn möglich

Citybikes haben nämlich im Gegensatz zu den Rädern der asiatischen Firmen fixe Leihstationen. Die ersten 61 dieser Stationen hat das Unternehmen Gewista bezahlt, die übrigen finanzierte die Stadt. Jetzt geht es aber um die laufende Finanzierung des Betriebs, die Gewista am liebsten der Stadt übergeben will. Laut Bericht zahlt Wien aktuell bereits 860.000 Euro pro Jahr, weitere 1,1 Millionen Euro soll der Anteil von Gewista sein.

Citybike-Abstellplatz
ORF.at/Zita Klimek
Die Hälfte der Fahrradstationen wird vom Unternehmen Gewista finanziert

Das Problem ist vor allem, dass Citybike keinen Gewinn abwirft. Bezahlen muss man nämlich erst ab einer Fahrdauer von über einer Stunde. 95 Prozent der Fahrten sind jedoch kürzer. Gezahlt wird nur eine einmalige Anmeldegebühr von einem Euro. Abdrehen kann Gewista logischerweise nur die eigenen 61 Stationen. Diese liegen aber vor allem innerstädtisch, und durch zu große Stationsabstände würde die Attraktivität fehlen.

Stadt und Betreiber verhandeln noch

Bei Gewista bestätigt man den „Standard“-Artikel grundsätzlich, betont allerdings, dass man auf eine Lösung mit der Stadt hofft. Aus dem Büro der zuständigen Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) heißt es, es „laufen Gespräche, um rechtliche und standortbezogene Fragen zu klären“.