Porgy and Bess
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Kultur

Porgy and Bess öffnet am 29. Mai

Von der Coronavirus-Krise wirtschaftlich besonders schwer betroffen sind die Konzertveranstalter. Seit mehr als zwei Monaten wurde alles abgesagt. Das Porgy and Bess in der Inneren Stadt will jetzt ein Signal setzen und öffnet am 29. Mai.

Im Jazzlokal Porgy and Bess will man aufsperren, sobald das erlaubt ist. Statt wie sonst 340 Personen, wird man dann aber nur 90 hereinlassen. „Wir werden ab dem 29. Mai spielen, wobei wenn es nur eine ökonomische Entscheidung gewesen wäre, hätten wir die nicht so getroffen. Aber es geht nicht nur um eine ökonomische Entscheidung, sondern auch um ein Signal an die Musiker und das Publikum, dass wir in schwierigen Zeiten als Partner zur Verfügung stehen“, sagte der künstlerische Leiter, Christoph Huber. Derzeit gibt es im Porgy and Bess zweimal pro Woche Konzerte fürs Online-Publikum.

Ein Konzert am Frequency Festival
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Festivals werden diesen Sommer keine stattfinden

Sitzplätze für Festivals keine Möglichkeit

Musikfestivals, bei denen das Gedränge zum Programm gehört, sind mit Abstandsregeln hingegen schwer vereinbar. Bei Barracuda Music sind bis Ende August über 100 Konzerte abgesagt. Mehr als 500.000 Tickets waren schon verkauft, sagte Ewald Tatar, Geschäftsführer von Barracuda Music. „Es wird jetzt einmal Zeit, dass man sich mit uns zusammensetzt, mit uns spricht. Weil bisher höre ich immer nur, dass mit Experten gesprochen wurde. Die Experten sind eigentlich wir.“ Sitzplätze statt Stehplätze, um den Abstand zwischen den Besuchern sicherzustellen seien für den Großveranstalter unfinanzierbar.

Möglicherweise könnte sich die Lage für die Veranstalter ohnedies bald erleichtern. Für Freitag kündigte die neue Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer ein Treffen mit Vertretern der österreichischen Kulturbranche im Kulturministerium, um weitere Öffnungsschritte für Kulturveranstaltungen zu besprechen.

Eingang im Konzerthaus
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Das Konzerthaus war noch nie so lange geschlossen

Längste Schließzeit für Konzerthaus

Im Wiener Konzerthaus gibt es aktuell dreimal in der Woche Online-Ersatzprogramm im leeren Großen Saal. „Selbst im Bürgerkrieg 1934 und im Zweiten Weltkrieg ist das Haus noch nie so lange leer gestanden wie jetzt“, sagte Intendant Matthias Naske. Ab Juni soll es wieder Konzerte im kleinen Rahmen geben. Für die neue Konzertsaison ab Herbst werden aber alle Sitzplätze zum Verkauf angeboten.

Nur ein Viertel weniger Karten als sonst seien schon weg. Naske: „Wenn Veranstaltungen nicht durchgeführt werden können, also die Künstler nicht anreisen können oder sich zu viele Personen sich für dieses Konzert interessiert haben, werden wir entweder zweimal spielen, wenn es dann noch sein muss oder Karten zurückerstatten.“