Stethoskop auf dem Schreibtisch eines Arztes
Getty Images/Witthaya Prasongsin
Getty Images/Witthaya Prasongsin
Gesundheit

CoV: Deutlich weniger Arztbesuche

Wegen der Coronavirus-Krise sind deutlich weniger Wienerinnen und Wiener zum Arzt gegangen. Das bestätigte die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK). Auch beim Verschreiben von Medikamenten gibt es seit Ausbrechen der Pandemie eine Änderung.

Die Ausgangsbeschränkungen und der Mindestabstand zeigten auch in den Arztpraxen Wirkung: Im April gingen die Arztbesuche bei den Allgemeinmedizinern in Wien um 25 Prozent zurück, heißt es von der ÖGK gegenüber Radio Wien. Darin enthalten ist auch die sogenannte Telemedizin, also, wenn Ärzte ihre Patienten über das Telefon oder Videotelefonie behandeln.

„Im Bereich der Fachärzte ist das Bild recht heterogen, in manchen Sparten sind die Rückgänge eher niedrig, in anderen Bereichen – wie der physikalischen Medizin – eher höher“, heißt es von der ÖGK. Genauere Zahlen gebe es derzeit nicht. „Wir können aufgrund der sehr komplexen Abrechnungsmodalitäten – etwa rund um die Telemedizin – leider keine weiteren bzw detaillierteren Daten übermitteln“ heißt es.

Fast alle Ordinationen offen

In Wien habe jedenfalls auch der Ärztefunkdienst 141 „eine wesentliche Rolle“ gespielt, „die Versorgungssicherheit in Wien sicherzustellen“, betonte die ÖGK. Dieser hatte die Besuche bei Covid-19-Verdachtsfällen übernommen. Auch die Einrichtung des elektronischen Rezepts hätte eine wichtige Rolle gespielt.

Laut Wiener Ärztekammer liegt der Rückgang jedenfalls nicht an den Ärzten. In der Zeit von „23. März bis 30. April waren im Durchschnitt 88 Prozent der allgemeinmedizinischen Kassenordinationen geöffnet und 90 Prozent der Facharztordinationen“, heißt es aus der Kammer.

Medikamente nur noch für ein Monat verschrieben

Diese will nun mit einer Befragung den Umsatzrückgang unter den Ärztinnen und Ärzten ermitteln. Ergebnisse soll es Mitte dieser Woche geben. Die Ärztekammer ruft nun jedenfalls dazu auf, verschobene Untersuchungen oder Impfungen nachzuholen.

Seit dem Ausbruch der Coronaviruspandemie änderte sich in den Arztpraxen auch in Sachen Medikamente etwas: Viele Ärztinnen und Ärzte verschreiben – nach einer Empfehlung der Sozialversicherung – die Medikamente jetzt nur noch für ein Monat statt für zwei oder drei, bestätigte die Ärztekammer. Grund dafür seien die Hamsterkäufe bei Medikamenten zu Beginn der Krise. „Es wurden einfach Medikamentenengpässe befürchtet“, heißt es aus der Ärztekammer.