Burggarten
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Chronik

Bundesgärten: Sportkurse nur mit Erlaubnis

Schönes Wetter und geschlossene Fitnessstudios sind derzeit wohl für viele Trainer ein Anlass, ihre Sportstunden in Parks zu verlegen. Was scheinbar viele nicht wissen: Wer seine Kurse in einem Bundesgarten kommerziell anbietet, braucht eine Genehmigung und die ist teuer.

Laut Parkordnung sind jegliche gewerbsmäßige Tätigkeiten in der Parkanlage ohne schriftliche Genehmigung verboten. Dieses Verbot gilt auch für gewerbliche oder karitative Veranstaltungen. Wer also etwa eine Yogastunde in einem der Bundesgärten anbieten möchte, braucht vorerst eine Genehmigung.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundesgärten würden immer wieder Leute sehen, die ihre Stunden ohne Genehmigung in den Gärten anbieten würden. „Manche hängen ihre Flugblätter sogar in unsere Schaukästen neben die Parkordnung“, so ein Sprecher von den Bundesgärten gegenüber wien.ORF.at. Geldstrafen hätte man bisher noch keine verhängt, man versuche weiterhin die Besucherinnen und Besucher über die Parkregeln zu informieren.

Ein Mann macht im Park einen Kopfstand
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Wer in einem Bundesgarten kommerziell etwa Yogastunden anbieten will, braucht eine kostenpflichtige Genehmigung

1.000 Euro für eine Veranstaltung

Die Bundesgärten verlangen für kommerzielle Veranstaltungen oder Filmaufnahmen in ihren Gartenanlagen einen Grundpreis von mindestens 1.000 Euro. Je nach Größe und Aufwand werden weitere Kosten verrechnet. Niedrigere Tarife etwa für Sportstunden gäbe es aktuell keine, wie es heißt. Dabei sei das Interesse groß.

„Wir hatten die letzten Wochen viele Anfragen, von Yoga- und Zumbastunden bis hin zum Fechtunterricht. Die haben wir alle abgelehnt.“ Sobald etwas kommerziell angeboten wird, sei es nun mal kostenpflichtig, die passenden Tarife dafür fehlen allerdings.

Bundesgärten arbeiten an günstigen Tarifen

Es handle sich derzeit um eine Ausnahmesituation, heißt es aus der Bundesgärten-Verwaltung. Das Coronavirus habe zur vorläufigen Schließung zahlreicher gewerblicher Studios oder Sportstätten geführt. Man sei daher bemüht, in den nächsten Tagen eine rasche und unbürokratische Lösung zu finden, wie bestimmte Flächen in den Bundesgärten für gewerbliche Anbieter oder Vereine nutzbar gemacht werden können.

Dazu müsse man Flächen definieren – nicht alle seien dafür geeignet, weil es sich bei einigen Parkanlagen um historische, botanische Gartenensembles handle. Ebenso müsse man Gruppengrößen begrenzen und Haftungsrisiken ausschließen.

Für die kommenden Wochen, bis die gewohnten Sportstätten wieder nutzbar sind, wolle man aber eine einfache, kostengünstige Lösung für Vereine und kleine gewerbliche Anbieter finden. Diese soll in den nächsten Tagen vorliegen.

Müll in Bundesgärten, Überfüllter Mistkübel, Wien
Österreichische Bundesgärten
Die Bundesgärten sind denkmalgeschützt

Besucher verschmutzen Bundesgärten

Ein Dorn im Auge ist den Bundesgärten, dass heuer offenbar besonders viel Müll in den Parks anfällt. Denn durch die lange Zeit geschlossenen Restaurants würden viele ihr Essen in die Parkanlage mitnehmen, der Müll bleibt anschließend liegen. „Wir sehen uns als historisches Weltkulturerbe und haben die Verpflichtung die Gärten, so weit wie möglich in ihrem Originalzustand zu erhalten“, betont man bei den Bundesgärten.