Laboruntersuchung zur Abklärung des Coronavirus aufgenommen am Inst. f. Hygiene u. Angewandte Immunologie
APA/Hans Punz
APA/Hans Punz
Chronik

Positiver CoV-Fall in Briefverteilzentrum

Nach Coronavirus-Fällen unter Mitarbeitern in Postpaketzentren in Wien und Niederösterreich ist am Donnerstag auch eine Infektion im Briefverteilzentrum in Liesing bekanntgeworden. Der Fall fiel bei „Umfeldscreenings“ auf.

„Umfeldscreenings“ werden derzeit in Betrieben und anderen Einrichtungen durchgeführt, bestätigte der medizinische Krisenstab der Stadt Wien einen Bericht der „Wiener Zeitung“. Der Betroffene arbeite in einer Gruppe mit rund 20 Leuten, hieß es auf Anfrage der APA. Diese wurden in häusliche Quarantäne geschickt und Tests in die Wege geleitet.

Insgesamt 900 Mitarbeiter

Die rund 20 abgesonderten Mitarbeiter und die infizierte Person hätten in einem eigenen Bereich gearbeitet, betonte ein Sprecher des Krisenstabs. Für die kommende Woche werden jedoch Screenings des gesamten Zentrums vorbereitet. Laut dem Onlinebericht der „Wiener Zeitung“ sind dort 900 Mitarbeiter beschäftigt.

Wo sich der Infizierte aus dem Briefverteilzentrum angesteckt hat, muss laut Krisenstab noch erhoben werden. Im nahegelegenen Paketzentrum Inzersdorf in Liesing waren zuletzt insgesamt 72 Covid-19-Fälle aufgetreten. Auch das Paketzentrum Hagenbrunn in Niederösterreich (Bezirk Korneuburg) war von mehreren Erkrankungen betroffen. In weiteren der insgesamt 15 Verteilzentren plant die Post aktuell keine umfangreichen Corona-Tests, hatte ein Konzernsprecher zuvor gegenüber der APA betont.

Erste Testergebnisse bei Soldaten in Inzersdorf

Im Postzentrum Wien-Inzersdorf wurden die dort tätigen Bundesheersoldaten und Zivilbediensteten vergangenes Wochenende und am Montag auf Covid-19 getestet. Nun gibt es erste Ergebnisse, gab am Donnerstagnachmittag Heeressprecher Oberst Michael Bauer bekannt. Es sind bis dato alle gesund: „Bisher ist niemand positiv.“ Wann das Gesamtergebnis kommuniziert werden kann, ist noch offen, hieß es.

Bundesheersoldaten im Post-Paketzentrum Inzersdorf
Bundesheer/Daniel Trippolt
Die Soldaten sind seit genau einer Woche im Einsatz

Durchgeführt wurden die Testungen von der Stadt Wien, konkret von der zuständigen MA 15 (Gesundheitsdienst), nachdem im Postlogistikzentrum in Hagenbrunn (Bezirk Korneuburg), wo das Bundesheer die Arbeit ebenfalls unterstützt, im Rahmen einer Stichprobe zwei Soldaten positiv getestet worden waren. Hier liegt das Gesamtergebnis bereits heute offiziell vor: „Es sind alle negativ“, sagte der Heeressprecher.

Zu den Aufgaben der Heeresbediensteten gehören etwa das Sortieren von Paketen und das Beladen von Lkws. Pro Schicht sind 80 Soldaten und Bedienstete eingeteilt, die immer in gleichen Schichten und Kleingruppen tätig sind, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Das Bundesheer wird bis 6. Juni in Inzersdorf im Einsatz sein.

Anstieg bei Todesfällen nach Datenbereinigung

In Wien kamen zuletzt im 24-Stunden-Vergleich 28 CoV-Neuerkrankungen hinzu. Aufgrund einer Datenbereinigung stieg die Zahl der Todesfälle um 23 auf 172. In Schulen und Kindergärten gab es fünf neue Fälle. „Die Statistik Austria hat alle Sterbedaten zwischen dem 1. Jänner und dem 30. April überprüft und hat dabei Fälle gefunden, die im Zusammenhang mit Covid-19 stehen könnten“, erklärte Klemens Himpele, Leiter der MA 23 (Wirtschaft, Arbeit, Statistik) am Donnerstag.

Konkret geht es um Verstorbene im Zeitraum zwischen dem 21. März und dem 25. April. Die Daten wurden zur Überprüfung an die Gesundheitsbehörde geschickt. Nach erfolgter Überprüfung wurde die Wiener Coronavirus-Statistik nun um 23 Verstorbene nach oben korrigiert. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 von 149 auf 172. Die Gesamtzahl der bisher diagnostizierten Coronavirus-Fälle stieg im 24-Stunden-Vergleich in Wien auf 3.198, teilten die Landessanitätsdirektion und der medizinische Krisenstab der Stadt am Donnerstag mit (Stand: 8.00 Uhr).

Drei neue Fälle in Schulen, zwei in Kindergärten

Himpele versicherte, dass es kein ungewöhnlicher Vorgang sei, dass Statistiken revidiert würden. In der Aussendung des Krisenstabes wurde auch betont, dass es seit dem Mittwoch keinen weiteren Todesfall gab. 2.607 Personen haben sich inzwischen von Covid-19 erholt.

Was die Coronavirus-Situation in Schulen und Kindergärten anbelangt, so sagte ein Sprecher des Krisenstabes der APA: „Es gibt fünf neue Fälle“. Drei Erkrankungen gab es in Schulen, zwei in Kindergärten. Aktuell sind damit an sechs Kindergärten und an fünf Schuleinrichtungen Coronavirus-Fälle dokumentiert. Nähere Informationen zu den einzelnen Standorten werden vom Krisenstab allerdings nicht bekanntgegeben.