Polizeipferd im Stall
APA/Hans Klaus Techt
APA/Hans Klaus Techt
Politik

Polizeipferde werden ins Ausland verkauft

Wie es aussieht, werden die Polizeipferde an eine Polizeireiterstaffel ins Ausland verkauft. Derzeit werden die neun Tiere von Delegationen verschiedenster Länder unter die Lupe genommen, berichtete der „Kurier“ (Donnerstag-Ausgabe).

Konkret seien Delegationen der Polizeireiterstaffeln aus den Niederlanden, Bosnien und Serbien ins vorübergehende Quartier der neun Wallache bei den Lipizzanern am Heldenberg (Niederösterreich) gekommen, hieß es in dem Bericht. Bis zum Ende der Angebotsfrist am 8. Juni könnten die Interessenten nun Angebote für den Kauf der fertig ausgebildeten Polizeipferde legen.

Ein Kauf rückabgewickelt, zwei Pferde retour an Orban

Von den ursprünglich zwölf Wallachen konnte der Kauf eines Tieres rückabgewickelt werden. Die beiden Gastgeschenke des ungarischen Premiers Viktor Orban gingen an Ungarn zurück. Neun Pferde wurden im Jänner ins Ausbildungs- und Trainingszentrum der Spanischen Hofreitschule am Heldenberg übersiedelt.

Den Gesetzen entsprechend musste zunächst eine bundesinterne Ausschreibung erfolgen. „Hier ist allerdings keine Anfrage eingelangt", wurde der Chef der Direktion für Spezialeinheiten (DSE), Bernhard Treibenreif, im „Kurier“ zitiert. Nachdem einige Polizeireiterstaffeln aus Europa bereits Interesse gezeigt hätten, habe man die jeweiligen Ministerien angeschrieben.

Erlös unklar

Eine Abschlussprüfung bescheinigt allen neun Pferden die Tauglichkeit für die schwierigen Anforderungen des Streifendienstes. Serbien, Deutschland, die Niederlande und Bosnien-Herzegowina sollen bereits angekündigt haben, Offerte für die Pferde abgeben zu wollen. Unklar ist, welchen Erlös die Tiere bringen. Die acht- bis elfjährigen Wallache kosteten jeweils zwischen 7.000 und 13.500 Euro. Man rechnet laut dem Zeitungsbericht im Innenministerium, dass der Verkaufserlös die Anschaffungskosten kaum übersteigen werde.

Das Prestigeprojekt der Reiterstaffel von Ex-Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) war sehr umstritten. Von 1. Juni 2018 bis 26. September 2019 kostete die Staffel laut Bericht insgesamt 2,345 Mio. Euro. Rund 1,5 Mio. Euro entfielen auf die Personalkosten, die für die Beamten sonst auch angefallen wären. Rund 900.000 Euro machte der Sachkostenaufwand aus. Dazu zählen beispielsweise Kaufpreis, Ausrüstung und die Miete bei der Cobra in Wiener Neustadt.