Ein Kindergarten in Penzing, in dem es Fälle von Coronavirusinfektionen gegeben hat: Der Gesundheitsdienst der Stadt Wien rückt in Schutzanzügen zur chemischen Reinigung aus. Es sind Bilder, die man in Wien nicht gewohnt ist, an die man sich vielleicht aber gewöhnen wird müssen. Oberflächen werden mit speziellen Desinfektionsmitteln großzügig benetzt. Es gibt verschiedene Mittel für verschiedene Anwendungszwecke. In einem Kindergarten werden etwa nur nicht allzu scharfe Mittel verwendet. Nach der Desinfektion sollten die Räume zwei Stunden lang nicht betreten werden, damit das Mittel einwirken kann.
CoV-Fälle in sechs Kindergärten und vier Schulen
Derzeit gibt elf Coronavirus-Fälle in sechs verschiedenen Kindergarteneinrichtungen in Wien, teilte ein Sprecher des medizinischen Krisenstabes der Stadt am Mittwoch der APA auf Anfrage mit. Weiters sind sechs Krankheitsfälle an vier Schulstandorten dokumentiert.
Eine Reinigung dieser Art ist weder Show noch PR-Maßnahme zur Beruhigung von Eltern und Personal, sondern schlicht notwendig, sagt Nikolaus Salzer, Leiter des Hygienezentrums der Stadt Wien: „Es ist wie ein mehrschaliges Ei. Wir erhöhen die Sicherheit um eine weitere Schale. Natürlich sind Händewaschen, Abstand halten die ersten Maßnahmen, die jeder treffen sollte. Wenn wir hier aber einen positiven Fall haben, macht es Sinn, eine Desinfektion durchzuführen, um die Sicherheit einfach noch um eine weitere Stufe zu erhöhen.“
Nur Betroffene werden informiert
Aktuell gibt es in Wiens Kindergärten und Schulen fünf neue positive Corona-Fälle. Aus Rücksicht auf Kinder, Eltern und Personal veröffentlicht der medizinische Krisenstab der Stadt keine Details mehr dazu. Sprecher Andreas Huber verweist auf die tausenden Bildungseinrichtungen in der Stadt: „Davon ist derzeit ein Dutzend von positiven Coronafällen betroffen. Es gibt viele Verdachtsfälle, die gemeldet werden, die sich dann nicht als Verdachtsfall herausstellen. Es ist auch viel Unsicherheit da, das verstehen wir natürlich, aber wir wollen hier unnötige Aufregung vermeiden.“ Familien und Einrichtungen, die betroffen sind, werden vom Gesundheitsdienst ohnehin direkt kontaktiert.
Schon beim Auftreten eines Verdachts oder dessen Bestätigung wird nach einer Handlungsleitlinie für Kindergärten und Schulen vorgegangen. Im KIndergarten in Penzing wurden alle, die mit dem Kind Kontakt hatten, behördlich abgesondert. Der Kindergarten wurde desinfiziert, dann kann der Betrieb normal weitergehen. Zur Vorsicht hat die Stadt eine Einverständniserklärung der Eltern eingeholt, um bei Kindern in Kindergärten oder Schulen einen Abstrich nehmen zu können. Bisher seien aber alle Kinder zuhause getestet worden. Getestet und häuslich abgesondert würden alle Kinder, die engen Kontakt mit einer Covid-19-positiven Person hatten.