Volle Sammelcontainer bei einer Altstoffsammelinsel in Wien
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Chronik

Altglas, Plastik & Co.: Container übervoll

Seit Beginn der Coronavirus-Krise wird daheim mehr gekocht, geputzt und auch online bestellt. Das lässt die Müllmenge in den Wiener Haushalten ansteigen. Das zeigt sich auch bei den 4.500 öffentlichen Altstoffsammelinseln, die zum Teil übervoll sind.

An den öffentlichen Altstoffsammelinseln werden Altglas, Plastik, Metall und Getränkepackerln gesammelt. In nicht so dicht verbauten Gebieten wird dort auch Altpapier gesammelt. Die Sammlung, mit Ausnahme des Altglases, übernimmt die MA 48 im Auftrag der Altstoff Recycling Austria (ARA).

Dass es bei den Sammelinseln immer wieder zu Problemen wegen Überfüllung kommt, bestätigten sowohl die MA 48 als auch die ARA gegenüber Radio Wien. Seit April fahre man nun an Samstagen zusätzliche Abholtouren, und man optimiere die Routenplanung, sagte eine Sprecherin der MA 48. Und die ARA ergänzte: „Es werden zusätzliche Behälter aufgestellt, wenn Platz vorhanden ist. Überfüllungen kommen derzeit aber trotzdem noch vor – ein kurzer Anruf beim Misttelefon genügt hier aber in der Regel.“

Volle Sammelcontainer bei einer Altstoffsammelinsel in Wien
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Müllmenge in Haushalten um „zehn Prozent“ gestiegen

Bei Plastikflaschen, Getränkekartons und Dosen habe nicht nur die Coronavirus-Krise zu einer Zunahme der Menge geführt, laut MA 48 und ARA wird bereits seit der Umstellung auf nur einen gemeinsamen Sammelbehälter im Vorjahr mehr gesammelt. Es gibt „seit der Umstellung im Oktober 2019 circa zehn Prozent Mengensteigerung pro Monat“, hieß es von der ARA. Das liegt auch daran, weil Getränkekartons zuvor nicht direkt bei den Altstsoffsammelinseln gesammelt wurden. Beim Altglas wurden von Jänner bis April laut ARA um fünf Prozent mehr gesammelt, für die Sammlung von Altpapier würden noch keine Zahlen vorliegen.

Laut MA 48 ist die Müllmenge in den Wiener Haushalten seit Beginn der Coronavirus-Krise Mitte März um „zehn Prozent“ gestiegen. In etwa der gleichen Größenordnung sei bei Handel und Gewerbe das Müllaufkommen gesunken. „In Summe gibt es damit keine wesentlichen Veränderungen“, sagte die Sprecherin. Genauere Auswertungen zu den Müllmengen und -arten würden derzeit noch nicht vorliegen. Die MA 48 bittet die Wienerinnen und Wiener jedenfalls, „Kartons und Getränkepackerl flach zu machen“ und erst dann in den Müll zu werfen, um so Platz in den Sammelbehältern zu sparen.

Im April deutlich mehr Entrümpelungen

Auch in den 1.800 Gemeindebauten machte sich der gestiegene Müll bemerkbar. Nachdem die Mistplätze im April noch zu waren, landete der Sperrmüll daher nicht dort, sondern bisweilen in den Anlagen selbst. Im April gab es einen Anstieg bei der Zahl an Entrümpelungen, die die MA 48 im Auftrag von Wiener Wohnen durchgeführt hat. Im Vergleich zum April des Vorjahrs stieg die Zahl um 354 auf insgesamt 2.348.

Derzeit sind übrigens zwölf Mistplätze offen, sechs von ihnen noch mit Einschränkungen. Wann die restlichen aufsperren, steht laut MA 48 noch nicht fest. Die kleineren „bleiben wegen des Mindestabstands noch bis auf Weiteres geschlossen“, so die Sprecherin.