Umwelt

Liesingbach soll noch grüner werden

Mehr Grün und Bäume, bessere Wasserqualität und Hochwassersicherheit: Im Herbst startet die weitere Umgestaltung des Liesingbaches im 23. Gemeindebezirk. Die Stadt spricht von einem „Jahrhundertprojekt“.

Der Liesingbach fließt auf 18,4 Kilometern durch das Wiener Stadtgebiet, die Hälfte wurde bereits renaturiert. Nun will die Stadt die andere Hälfte in Angriff nehmen und einen Gesamtlückenschluss auf dem 9,2 Kilometer langen Abschnitt zwischen Kaiser-Franz-Josef Straße und Großmarktstraße schaffen.

„Es ist dies ein Jahrhundertprojekt. Wir geben Natur zurück, attraktivieren die Uferbereiche, zugleich verbessern wir das Kanalsystem, den Hochwasser-und Gewässerschutz. Noch heuer stellen wir das Speicherbecken Gelbe Haide fertig, das Regenwasser-Massen bei klimawandelbedingt zunehmenden Starkregen speichert", so Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Der Grüne Umweltsprecher Rüdiger Maresch spricht von "nachhaltiger Umweltpolitik für Wien.“

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Visualisierung des umgestalteten Liesingbachs
MA 45
Visualisierung des umgestalteten Liesingbachs
Liesingbach
MA 45
So sieht es derzeit am Liesingbach aus

Bach soll sauber gehalten werden

Bis Ende 2027 wird das Projekt, bei dem Wiener Gewässer und Wien Kanal ihre Bauarbeiten am Liesingbach bündeln, stufenweise abgewickelt. Auf den ersten knapp 300 Metern zwischen Liesinger Platz und Rudolf-Waisenhorn-Gasse soll die Renaturierung im Oktober starten.

Kosten des Projekts

Die Bauarbeiten an der 9,2 km langen Bachstrecke werden in Teilabschnitten durchgeführt. Die Gesamtkosten des Mega-Projekts belaufen sich auf 27 Mio Euro, der Anteil für das Jahr 2020 beträgt rund 820.000 Euro.

Geplant sind neue Bäume, mehr Grünraum und neue Uferbereiche, die für Tiere und Pflanzen genauso wie für Spaziergeherinnen, Läuferinnen und Radfahrerinnen attraktiv sind. Zur Verbesserung der Gewässergüte errichtet Wien Kanal auf dieser Strecke des Liesingbaches einen zusätzlichen Rohrkanal im Bachbett.

Damit können Verunreinigungen aus dem bestehenden Regenwassersystem vom Bach ferngehalten werden. Diese Wässer gelangen, genauso wie der erste Spülstoss von Verkehrsflächen bei Regen, über den neuen Kanal in die Hauptkläranlage nach Simmering.

Speicherbecken wird fertiggestellt

Die Arbeiten für das Speicherbecken Gelbe Haide in Inzersdorf sollen heuer abgeschlossen werden. Es ist mittlerweile das dritte unterirdische Regenwasserspeicherbecken Wiens. In dem Bauwerk, mit einer Grundfläche so groß wie das Wiener Konzerthaus, werden die Wassermassen bei Starkregen gesammelt und dann kontrolliert an die Hauptkläranlage weitergeleitet. Das unterirdische Becken fasst bis zu zehn Millionen Liter Regenwasser. Am „Dach“ des 70 mal 40 Meter großen und sechs Meter tiefen Speichers entsteht eine Wiese mit Obstbäumen.