Cityjet der ÖBB
ÖBB/Philipp Horak
ÖBB/Philipp Horak
Verkehr

Brücke statt Hochtrasse für Verbindungsbahn

Die Schnellbahn-Strecke zwischen Hütteldorf und Meidling, die sogenannte Verbindungsbahn, wird erneuert. Ideen von Bürgern und Anrainern sind in das kritisierte Projekt eingeflossen. So wird in der Hietzinger Hauptstraße statt einer Hochtrasse eine Stelzenbrücke errichtet.

Die 300 Meter lange Brücke soll von der Wientalbrücke bei der Auhofstraße bis zur neuen Haltestelle Hietzinger Hauptstraße reichen. Die von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern immer wieder kritisierte Zweiteilung des Bezirks wird somit vermieden, die Durchlässigkeit zwischen den Bezirksteilen geht nicht verloren. Die Räume unter der Brücke sollen genützt werden, etwa durch Kleingärten. Dazu soll es im nächsten Jahr einen Ideenwettbewerb geben. Auch bei der Gestaltung der neuen Haltestelle Hietzinger Hauptstraße sollen Ideen von Bürgern einfließen.

Eine zweite neue Haltestelle soll bei der Stranzenbergbrücke entstehen. Deren Fahrbahn soll verbreitert werden, damit Busse der Linien 58A und 58B auf der Brücke stehen bleiben und Fahrgäste direkt in die Haltestelle gehen können.
Außerdem soll zwischen Veitingergasse und Jagdschlossgasse eine Unterführung für Fußgänger mit fahrradtauglichen Liften errichtet werden. Der Vorsitzende der Hietzinger SPÖ, Gerhard Schmid, äußerte sich erfreut über die Adaptierung der Pläne und die entsprechende Einigung zwischen Stadt und ÖBB.

15-Minuten-Takt auf moderner Verbindungsbahn

Die Verbindungsbahn soll von Hütteldorf bis zum Rosenhügelsteg modernisiert werden. So ist etwa auch zwischen Weststrecke und Auhofstraße ein zweites Gleis vorgesehen. Ein moderner und umfassender Lärmschutz ist laut ÖBB-Projektbeschreibung erstmals entlang der gesamten Strecke geplant. Die Haltestelle Speising wird modernisiert. Permanent offene und barrierefreie Querungsmöglichkeiten für Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger ohne Warten vor geschlossenen Schranken werden geschaffen.

Mit dem Projekt wollen die ÖBB es ermöglichen, dass die S80 auf der Verbindungsbahn im 15-Minuten-Takt fahren kann. Das soll wiederum mehr Menschen dazu bewegen, vom Auto auf die Bahn umzusteigen. Denn bis 2030 sollen in Wien zwei Millionen Menschen leben, die umweltfreundlich von A nach B kommen sollen. Das Projekt wird im Sommer 2020 zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht, der Baubeginn ist 2023 vorgesehen. Ende 2027 ist das Projekt voraussichtlich abgeschlossen. Die Kosten betragen aus heutiger Sicht 270 Millionen Euro.