Bundesheersoldaten im Post-Paketzentrum Inzersdorf
Bundesheer/Daniel Trippolt
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Wirtschaft

Bundesheer beendete Einsatz bei der Post

Um 6.00 Uhr ist am Samstag der Einsatz des Bundesheers im Postzentrum Wien-Inzersdorf zu Ende gegangen. Etwas mehr als zwei Wochen waren rund 290 Soldaten und Zivilbediensteten der Streitkräfte im Dienst, um den Betrieb dort aufrechtzuerhalten.

Die Post benötigte die Unterstützung des Bundesheeres, das es an zwei Standorten – einem Logistikzentrum in Hagenbrunn (Bezirk Korneuburg) und eben im Postzentrum Inzersdorf – zu einer Häufung an Coronavirus-Erkrankungen unter den Mitarbeitern gekommen war. Allein in Inzersdorf gab es laut dem letzten vom medizinischem Krisenstab der Stadt Wien bekannt gegebenen Stand 72 Infizierte (mit Wohnsitz Wien). Die beiden Post-Standorte sind Teil eines großen Clusters in Wien und Niederösterreich, wobei auch Leiharbeitsfirmen im Fokus stehen.

Bundesheer beendet Dienst im Postzentrum

Das Bundesheer beendet seinen Dienst im Postzentrum Inzersdorf. Seit 21. Mai waren dort bis zu 290 Soldaten und Zivilbedienstete im Einsatz.

Der Einsatz des Bundesheeres „war notwendig, eine Unterstützungsleistung in einem systemrelevanten Bereich, der selbstverständlich dann auch von der Post zu bezahlen ist“, sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP). Dazu kommen noch Kosten etwa für Hygienemaßnahmen, sodass man für die Standorte Inzersdorf und Hagenbrunn bei der Post mit Zusatzkosten in der Höhe von einer Million rechnet.

Post setzt weiter auf Leiharbeiter

Die betroffenen Post-Mitarbeiter haben sich während des Bundesheer-Einsatzes in Heimquarantäne befunden. In einer zweiten Testrunde werden bis Sonntag noch alle 650 Mann auf dem betroffenen Areal in Inzersdorf durchgetestet – das gilt für das Stammpersonal wie auch für die Zusteller und Leiharbeiter, berichtete eine Sprecherin des Krisenstabs. Die zweite Testrunde wird durchgeführt, da es sich um Schlüsselpersonal handelt und man sichergehen will, dass alle gesund sind.

Bundesheersoldaten im Post-Paketzentrum Inzersdorf
Bundesheer/Daniel Trippolt

Nun werde laut Post AG mit Hochdruck daran gearbeitet, den Covid-19-bedingten Rückstau bei der Paketverteilung abzuarbeiten. Dazu sei ein Bündel an Maßnahmen geschnürt worden, hieß es in einer Aussendung. Unter anderem wurde der Mitarbeiterstand in Hagenbrunn und Inzersdorf aufgestockt, wie der Post-Sprecher auch sagte: „In Summe sind es 180 Personen für beide Standorte.“ Auf Leiharbeiter werde man in Spitzenzeiten wie beispielsweise zu Weihnachten – „wenn es nicht anders geht“ – trotzdem zurückgreifen müssen.

Zwei Infektionen bei Bundesheer

Das Bundesheer zog am Freitag eine positive Bilanz. „Im Rahmen des Einsatzes in Inzersdorf wurden 4.535 Mann-Tage, das entspricht rund 33.000 Arbeitsstunden, nahezu unfallfrei geleistet und in Summe rund 1.050.000 Pakete bearbeitet“, zog Heeressprecher Oberst Michael Bauer Bilanz. Gearbeitet wurde in drei Schichten zu je 80 Personen. Um das Ansteckungsrisiko zu minimieren, traf das Bundesheer zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen.

Im Rahmen einer Stichprobe am Standort Hagenbrunn wurde entdeckt, dass zwei Soldaten mit dem Coronavirus infiziert waren. In der Folge wurden sowohl in Hagenbrunn als auch in Inzersdorf alle Bundesheer-Bediensteten getestet. An beiden Standorten fielen die Ergebnisse negativ aus.