Politik

Weiterer Pop-Up-Radweg kommt – Proteste

In der Lasallestraße in der Leopoldstadt wird ein weiterer Pop-Up-Radweg errichtet – der zweite im zweiten Bezirk. Die Kritik an den temporären Radwegen wird zugleich schärfer und führte am Montag auch zu einer Protestaktion.

Laut Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger (Grüne) sei in der Leopoldstadt nach Einrichtung des Pop-Up-Bikestreifens in der Praterstraße von vielen der Wunsch nach einer Verlängerung über die Lassallestraße bis zur Donau geäußert worden: „Dem kommen wir nun nach.“

Die Umsetzung beginnt in der Nacht auf Dienstag. Der Streifen soll dann ab Mittag befahrbar sein und bis September bleiben. Konkret wird eine der drei Fahrspuren stadtauswärts wie in der Praterstraße durch orangefarbene Markierungen und Leitbaken abgetrennt.

Neun Fahrspuren gegen einen Radweg

Radverkehrsbeauftragter Martin Blum verwies darauf, dass die Lassallestraße eine wichtige Radverbindung in die Donaustadt bzw. auf die Donauinsel sei. „Auf der Lassallestraße stehen dem Autoverkehr neun Spuren zur Verfügung, dem Radverkehr ein schmaler Zweirichtungsradweg. Nun wird der Platz gerechter verteilt und für die zahlreichen Radfahrerenden ein zusätzlicher temporärer Radweg geschaffen.“

Weiter Proteste gegen Pop-Up Radwege

Hörlgasse, Wagramer Straße und neu kommt die Lassallestraße dazu. Die Pop-Up Radwege kommen nicht überall gut an. Die FPÖ übt Kritik. In der Donaustadt sind bis auf die Grünen alle Fraktionen gegen den Radweg, haben aber keinen Einfluss darauf.

FPÖ-Kundgebung gegen Radweg Hörlgasse

Die Rathaus-Opposition kritisierte die neuen, zusätzlichen Radbereiche bereits, am Montag wurde sogar dagegen demonstriert. Die FPÖ veranstaltete bei der Hörlgasse im Alsergrund eine Kundgebung gegen die „sinnlose Autofahrer-Schikane“. In der Hörlgasse wurde einer von drei stadteinwärts führenden Fahrstreifen vorübergehend zum Radweg umfunktioniert.

„Es ist eine reine Frotzelei der Autofahrer und da machen wir nicht mit. Wir sind die einzige Schutzmacht in Wien die hier gegen diese Autofahrerschikane auftritt“, so Vizebürgermeister Dominik Nepp (FPÖ) gegenüber „Wien heute“.

SPÖ Donaustadt gegen Pop-Up-Radweg

Auch der Pop-Up-Radweg in der Wagramer Straße in der Donaustadt sorgt für Ärger. Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) ist vor allem über die Umsetzung verärgert. „Er ist für eine kurze Überbrückung und hat ausschließlich den Grund, den Autoverkehr zu behindern. Er ist nicht sinnvoll, weil er ja am Ende der Strecke wieder ein Problem mit den Fußgängern ist“, so Nevrivy in „Wien heute“.

Radfahrer brauchen Platz, sagte dagegen Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) in Richtung der Kritiker: „Manche brauchen scheinbar länger um die Veränderungen mitzunehmen und es zu verstehen.“