Leere Klassenzimmer sollen sich bald wieder zur Hälfte füllen.
APA/Hans Punz
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Politik

Gratisganztagsschule beschlossen

Im Bildungsausschuss des Gemeinderats sind heute die Beschlüsse abgesegnet worden, damit die ganztägig geführten öffentlichen Schulen kostenlos werden. Ab kommendem September müssen Eltern für die verschränkte Form der Ganztagsschule nichts mehr zahlen.

Laut Stadt Wien soll das für Wiener Familien zu einer Entlastung von 40 Millionen Euro im Jahr führen. Derzeit zahlen Eltern für ihre Kinder 180 Euro pro Monat, damit die in eine verschränkte Ganztagsschule gehen können. Verschränkt heißt, dass sich Unterrichts-, Lern- und Freizeiteinheiten über den ganzen Tag verteilt abwechseln. Mit dem neuen Schuljahr übernimmt die Stadt Wien diese Summe der Steuerzahler. Der Besuch von künftig 70 Ganztagsschulen ist dann kostenlos.

Kleine Ausnahmen

Es gibt jedoch eine kleine Ausnahme: Für die Spätbetreuung ab 15.30 Uhr, die im Bedarf in Anspruch genommen werden kann, werden 100 Euro pro Semester verrechnet. Sollten Eltern für ihre Kinder zusätzlich zum jetzt ebenfalls kostenlosen Mittagessen an Ganztagsschulen eine Jause wünschen, so wird dreimal jährlich eine Pauschale von 90 Euro eingehoben.

Für Mindessicherungsbezieherinnen und -bezieher entfallen all diese Beträge. Jährlich sollen rund zehn neue Standorte für Ganztagsschulen dazukommen. Angekündigt wurde der Plan von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bei einer „Rede zur Lage der Stadt“ im Februar, in der er seine Vision für die Stadt darlegte. Die Gratisganztagsschule bekam von ÖVP, FPÖ und Team Strache (damals noch Die Allianz für Österreich) schlechte Noten. Sie sprachen größtenteils von einem „Wahlkampfzuckerl“. Für NEOS ging der Schritt nicht weit genug.