Salztorbrücke
APA/Herbert Neubauer
APA/Herbert Neubauer
Chronik

Zehn Verletzte bei Massenschlägerei

Auf der Salztorbrücke über den Donaukanal in der Leopoldstadt ist es Samstagfrüh zu einer Massenschlägerei gekommen. Dabei wurden insgesamt zehn Personen verletzt, zwei davon schwer. Auch ein einschreitender Polizist wurde verletzt.

Auslöser dürfte gewesen sein, dass eine Gruppe von mehreren Männern einen 26-Jährigen wegen dessen körperlich-geistigen Behinderung beleidigt und gestoßen hat. Der Mann entfernte sich von der Gruppe und beobachtete, dass zwei Männer in einen Kampf mit der Gruppe verwickelt waren. Er rief die Polizei. Als diese eintraf, kämpften noch vier Männer auf der einen Seite gegen die beiden Männer, die laut dem 26-Jährigen ihm zu Hilfe gekommen waren.

Die Polizei versuchte die beiden Gruppen zu trennen. Da ergriff einer aus der Vierergruppe plötzlich eine Glasflasche und ging damit auf die Zweiergruppe los. Die Polizisten konnten diesen Angriff abwehren. Dann aber traf einer aus der Zweiergruppe einen Polizisten mit der Faust ins Gesicht. Er wurde festgenommen. Laut Polizeisprecher Paul Eidenberger gab der Mann an, er habe den Polizisten nicht als solchen erkannt und habe auch keinen Beamten angreifen wollen.

Schädel-Hirn-Trauma und Jochbeinbruch

Fünf Teams der Wiener Berufsrettung kümmerten sich um die Verletzten. Zeugenaussagen und herumliegende Scherben deuteten aber darauf hin, dass schon zuvor Glasflaschen als Waffen verwendet wurden. Schließlich entdeckten Beamte am Treppelweg des Donaukanals drei Männer, die ebenfalls verletzt waren. Laut Eidenberger dürften sie zu der Gruppe gehören, die den 26-Jährigen gestoßen hatte. Alle neun an der Rauferei beteiligten Personen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren sowie ein Polizist wurden verletzt. Einer der Männer erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma, ein zweiter einen Bruch des Jochbeins.

Beteiligte aus vier Nationen

Die Befragungen gestalteten sich laut Polizei aufgrund sprachlicher Barrieren schwierig. Die Männer der größeren Gruppe stammten aus Somalia und Äthiopien. Bei dem Duo stammte der Festgenommene aus Syrien, die Nationalität des zweiten Mannes war noch nicht genau geklärt. Der 26-jährige Österreicher gab jedenfalls an, dass ihn das Duo nach den Beleidigungen verteidigen wollte. Auch der Syrer sagte aus, er sei dem 26-Jährigen zu Hilfe gekommen.

An dem Einsatz waren Besatzungen von insgesamt 13 Funkstreifenwagen beteiligt. Nach Beendigung der Amtshandlungen und dem Abtransport der Verletzten wurde die Straßenreinigung der MA 48 hinzugezogen, um Glasscherben und Blutspuren zu beseitigen.