Wien Gastro Gutschein
ORF.at/Christian Öser
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Chronik

Gastrogutscheine mit positivem Nebeneffekt

Bis Donnerstag sollen alle Wiener Haushalte ihre Gastrogutscheine per Post bekommen haben. Doch schon jetzt werden Gutscheine online weiter verkauft oder sogar aus Briefkästen gestohlen. Es gibt aber auch sinnvollere Verwendungsmöglichkeiten.

Der Gastrogutschein ist offensichtlich sehr gefragt: Auf Social Media berichteten Wienerinnen und Wiener, dass ihre Postkästen aufgebrochen und der Gutschein gestohlen wurde. Bisher wurden deshalb aber noch keine Anzeigen wegen Einbruchsdiebstahl erstattet, hieß es bei der Wiener Polizei. Auch auf Online-Plattformen wird versucht, die Gutscheine weiter zu verkaufen. All das war mit der Idee des „Konsums ankurbelns“ wohl eher nicht gemeint.

Gutschein-Spende ist „Verpflichtung und Solidarität“

Die Gastrogutscheine können auch freiwillig weitergegeben werden. Organisationen wie die Caritas und die Volkshilfe nehmen die Gastro-Gutscheine gerne an, sagte etwa Tanja Wehsely, Geschäftsführerin der Volkshilfe Wien: „Man kann es bei Volkshilfe Wien abgeben. Man kann es per Post senden. Wir haben also mehrere Wege, wie wir Gutscheine in Empfang nehmen.“ Freiwillige der Volkshilfe bieten außerdem an, den Gutschein direkt bei den Spenderinnen und Spendern zu Hause abzuholen.

Gastro Gutscheine mit positivem Nebeneffekt

Bis Donnerstag sollen alle Wiener Haushalte ihre Gastrogutscheine per Post bekommen haben. Doch schon jetzt werden Gutscheine online weiter verkauft oder sogar aus Briefkästen gestohlen. Es gibt aber auch sinnvollere Verwendungsmöglichkeiten.

Für manche Spenderin ist es selbstverständlich, den Gutschein weiterzugeben und nicht selbst bei einem Restaurantbesuch einzulösen: „Ich habe eine gesicherte Pension. Mein Sohn und meine Schwiegertochter sind nicht arbeitslos geworden. Es ist also eine Verpflichtung. Es ist Solidarität und einfach selbstverständlich, das weiterzugeben“, sagte eine Spenderin gegenüber „Wien heute“.

Möglichkeit für seltenen Restaurantbesuch

Gespendete Gastrogutscheine werden an bedürftige Menschen verteilt, sagte Wehsely: „Sobald wir Gutscheine haben, werden wir sie an armutsbetroffene Menschen weitergeben, die wir betreuen. Wir betreuen Wohnungslose, wir betreuen Flüchtlinge, wir haben viele Kinder und Jugendliche, die sicher auch nicht so oft zu einem Restaurantbesuch kommen.“ Ein Restaurantbesuch mit dem Gastrogutschein kann also mehr sein als „nur“ eine Unterstützung für die Wiener Wirtinnen und Wirte. Einlösbar sind die sogenannten „Schnitzel-Fünfziger“ noch bis Ende September.