Eine Kundgebung in Wien-Favoriten am Freitag, 26. Juni 2020.
APA/Georg Hochmuth
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Chronik

Kurdendemo: Wieder Unruhe und Festnahmen

In Favoriten ist es am Freitagabend neuerlich zu gewaltsamen Zwischenfällen bei einer von Türken gestörten Kurden-Demonstration mit 500 Teilnehmern gekommen. Ein Polizist wurde verletzt. Laut Polizei hat es drei Festnahmen gegeben.

Gegen 22.00 Uhr sei die Demo beim Hauptbahnhof friedlich aufgelöst worden. Die Polizei hatte ihr Aufgebot im Laufe des Abends auf mehrere hundert Beamte aufgestockt, um die Demonstration von Kurden und linken Aktivisten zu schützen.

Über dem Viertel kreiste auch permanent ein Polizeihubschrauber. Wie es gegenüber der APA hieß, hätten Gegendemonstranten immer wieder versucht, in kleineren Gruppen von der Seite in die Versammlung einzudringen.

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Kundgebung der Antifa in Wien-Favoriten am Freitag, 26. Juni 2020.
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Kundgebung der Antifa in Wien-Favoriten am Freitag, 26. Juni
Polizeiaufgebot vor dem Ernst-Kirchweger-Haus (EKH) in Wien-Favoriten am Freitag, 26. Juni 2020, anl. einer Kundgebung der Antifa.
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Polizeiaufgebot vor dem Ernst-Kirchweger-Haus (EKH) in Wien-Favoriten am Freitag, 26. Juni
Kundgebung der Antifa beim Ernst-Kirchweger-Haus (EKH) in Wien-Favoriten am Freitag, 26. Juni 2020.
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Kundgebung der Antifa beim Ernst-Kirchweger-Haus (EKH) in Wien-Favoriten am Freitag, 26. Juni 2020.
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Polizei im Rahmen einer Kundgebung der Antifa beim Ernst-Kirchweger-Haus (EKH) in Wien-Favoriten am Freitag, 26. Juni 2020.
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Polizei während einer gemeinsamen Kundgebung der Antifa und Kurden in Wien-Favoriten am Freitag, 26. Juni 2020.
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Eine Person protestiert gegen eine gemeinsame  Kundgebung der Antifa und Kurden in Wien-Favoriten am Freitag, 26. Juni 2020.
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Kundgebung der Antifa vor dem Ernst-Kirchweger-Haus (EKH) in Wien-Favoriten am Freitag, 26. Juni 2020.
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Eine Kundgebung in Wien-Favoriten am Freitag, 26. Juni 2020.
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Polizei im Rahmen einer Kundgebung der Antifa beim Ernst-Kirchweger-Haus (EKH) in Wien-Favoriten am Freitag, 26. Juni 2020.
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Eine Kundgebung in Wien-Favoriten am Freitag, 26. Juni 2020.
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Polizei im Rahmen einer Kundgebung in Wien-Favoriten am Freitag, 26. Juni 2020.
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Kundgebung der Antifa beim Ernst-Kirchweger-Haus (EKH) in Wien-Favoriten am Freitag, 26. Juni 2020.
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Eine Kundgebung in Wien-Favoriten am Freitag, 26. Juni 2020.
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Polizei im Rahmen einer Kundgebung in Wien-Favoriten am Freitag, 26. Juni 2020.
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 Polizei im Rahmen einer Kundgebung in Wien-Favoriten am Freitag, 26. Juni 2020.
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Polizei im Rahmen einer Kundgebung in Wien-Favoriten am Freitag, 26. Juni 2020.
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Kundgebung der Antifa vor dem Ernst-Kirchweger-Haus (EKH) in Wien-Favoriten am Freitag, 26. Juni 2020.
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Polizeiaufgebot vor dem Ernst-Kirchweger-Haus (EKH) in Wien-Favoriten am Freitag, 26. Juni 2020, anl. einer Kundgebung der Antifa.
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Auch der verbotene „Wolfsgruß“ zu sehen

Bei den Provokateuren dürfte es sich wie bereits am Donnerstag um Mitglieder der faschistischen türkischen Gruppierung „Graue Wölfe“ gehandelt haben. Auch der verbotene türkische „Wolfsgruß“ war zu sehen. Ihr Ziel dürften abermals kurdische Aktivistinnen und Aktivisten gewesen sein, die gegen 21.30 Uhr laut Polizei abzogen. In der Menge wurde auch Wiens Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) gesichtet.

„Erneut ist es zum Bewurf von Einsatzkräften gekommen. Pyrotechnische Gegenstände, Flaschen und diverse andere Gegenstände wurden sowohl von den kurdischen Demonstranten als auch von den türkischen Gegendemonstranten in Richtung der Polizisten geworfen“, hieß es von der Wiener Polizei. Durch den Knall eines Böllers, der unmittelbar neben einer Gruppe von Beamten explodierte, erlitten fünf Einsatzkräfte einen Tinnitus. Ein Polizist wurde von einer Flasche an der Schulter getroffen und ebenfalls leicht verletzt.

Wieder Unruhen bei Demo in Wien

In Favoriten ist es am Freitagabend neuerlich zu gewaltsamen Zwischenfällen bei einer von Türken gestörten Kurden-Demonstration mit 500 Teilnehmern gekommen. Ein Polizist wurde verletzt. Laut Polizei hat es drei Festnahmen gegeben.

Insgesamt kam es laut Polizei zu drei Festnahmen. Ein 34-jähriger österreichischer Staatsbürger hatte aus der kurdischen Demonstration heraus versucht, eine Amtshandlung zu unterbinden, in dem er die Einsatzkräfte attackierte. Er wurde vorläufig festgenommen und in weiterer Folge auf freiem Fuß angezeigt. Zwei weitere Männer attackierten Beamte in einer Sperrkette und wurden ebenfalls vor Ort festgenommen.

Wielandgasse abgesperrt

Die Demonstration endete nach rund vier Stunden am Hauptbahnhof, wohin sich die Kundgebung bewegt hatte. Von dort schickte die Polizei die Demoteilnehmer in Kleingruppen nach Hause. Wie es von der Polizei hieß, ist am Samstag (14.00 Uhr) bereits die nächste Demonstration angekündigt.

Die Polizei hatte wegen der Kundgebung die Wielandgasse abgesperrt, wo das in den vergangenen Tagen beschädigte Linken-Zentrum Ernst-Kirchweger-Haus (EKH) steht. Es ist nach einem Mann benannt, der im Jahr 1965 von einem rechtsextremen Studenten bei einer Demonstration in Wien tödlich verletzt worden war.

Demonstriert wurde „gegen die Aggressionen und Angriffe türkisch-nationalistischer und islamistischer Gruppen“ der vergangenen Tage, hieß es vonseiten der Aktivisten. Auch ein paar Dutzend Schaulustige hatten sich abseits der Absperrungen zu den Demonstranten gesellt.

Kritik von FPÖ und ÖVP an Hebein

Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp fordert von Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) ein Demonstrationsverbot für Favoriten. Nepp und ÖVP-Stadtrat Markus Wölbitsch kritisierten außerdem die Demo-Teilnahme von Vizebürgermeisterin Hebein.