Feuerwehr bei CO-Unfall in Brigittenau
Stadt Wien /Feuerwehr
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Chronik

Schwerer CO-Unfall in Brigittenau

Ein Vater und seine beiden Kinder sind am Nachmittag in der Brigittenau Opfer eines Kohlenmonoxid-Unfalls geworden. Alle drei erlitten schwere Vergiftungen. Sie wurden mit dem Rettungshubschrauber ins Spital geflogen.

Die Ehefrau des 39-jährigen Mannes alarmierte gegen 15.00 Uhr die Wiener Berufsrettung. Ihr Mann sei kollabiert, sie befürchte einen Schlaganfall. Doch als die Rettungskräfte die Wohnung in der Klosterneuburger Straße in der Brigittenau betraten, schlug das Kohlenmonoxid-Warngerät auf dem Rucksack eines Sanitäters Alarm. Die Kohlenmonoxid-Dichte war hoch.

Rettungshubschrauber und Fahrzeug der Wiener Berufsrettung beim Einsatz in der Brigittenau
Wiener Berufsrettung
Zwei Rettungshubschrauber und mehrere Teams der Wiener Berufsrettung waren im Einsatz

Gefährliche Kombination Therme und Klimagerät

Der Mann und seine beiden Kinder im Alter von neun und 13 Jahren erlitten eine so schwere Kohlenmonoxyd-Vergiftung, dass ein Rettungshubschrauber angefordert werden musste. Die Wohnung wurde belüftet, die Feuerwehr drehte die Gastherme ab. Dabei fand sie ein mobiles Klimagerät in der Wohnung.

Es dürfte in Kombination mit der Therme die Ursache für den CO-Unfall gewesen sein. Denn durch das mobile Klimagerät wird Luft aus dem Raum abgezogen. Wenn dabei gleichzeitig die Therme in Betrieb ist, können die Abgase nicht mehr durch den Rauchfang abziehen und das Kohlemonoxid sammelt sich in der Wohnung.

Feuerwehr warnt vor CO-Unfällen

Durch mobile Klimageräte, eingebaute Ventilatoren, aber auch Dunstabzugshauben kann es zu einer erhöhten Kohlenstoffmonoxid-Konzentration kommen. Die Wiener Berufsfeuerwehr rät daher, beim Betrieb der Therme im Sommer – etwa beim Duschen oder Geschirr abwaschen – Fenster und Türen zu dem Raum zu öffnen, in dem die Therme montiert ist. Hohe Temperaturen begünstigen überdies CO-Unfälle: Durch große Hitze kann sich in den Rauchfängen eine Art Luftstoppel bilden. Die Abgase sind im Vergleich zur Außenluft nicht heiß genug und können dadurch nicht mehr abziehen.

Kohlenstoffmonoxid ist ein farb- und geruchloses Gas. Gelangt es über die Lunge in den Blutkreislauf, bindet es sich – vereinfacht gesagt – an die roten Blutkörperchen und verhindert den Sauerstofftransport im Körper. Der Organismus erstickt innerlich. Symptome einer leichten Kohlenstoffmonoxidvergiftung sind Kopfschmerzen, Schwindel und grippeähnliche Symptome. Wenn solche Symptome auftreten, sollte sofort der gefährdete Bereich verlassen und Rettung und Feuerwehr verständigt werden.