Zwei Männer beim Boxen
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Lifestyle

Boxen, Karate & Co.: Babyelefant hat Pause

Judo, Boxen oder Kung Fu haben keinen Platz für einen Babyelefanten: Deshalb sind Kontaktsportarten erst seit wenigen Tagen wieder erlaubt. Die Studios kämpfen mit zum Teil hohen Umsatzausfällen.

Aufs Tanzparkett bei „Dancings Stars“ darf Marcos Nader noch nicht, aber zumindest tänzelt Österreichs bester Boxer wieder im Ring. Während der CoV-Zwangspause hat er an seiner Technik gearbeitet. „Es war aber trotzdem leistungslimitierend, vor allem, wenn man ins Ausland schaut, die haben alle ein bis zwei Monate vorher begonnen mit dem Kontaktsport“, sagte Nader gegenüber „Wien heute“.

Der Boxclub, den er mit seinem Bruder und Trainer Daniel Nader in Ottakring betreibt, hat von März bis jetzt 250 zahlende Mitglieder verloren. Drei sogenannte Bounce-Fight-Nights mussten abgesagt werden: Laut Nader ein Verlust von rund 280.000 Euro. „Man hat hier schon sehr, sehr viel erklären müssen. Auch die Umkleidekabinen waren gesperrt, die Duschen. Das haben viele einfach nicht verstanden, weil sie sagen, auf der einen Seite kann ich trainieren, warum diese Verordnung“, sagte Daniel Nader.

Training in der Silat-Akademie am Währinger Gürtel. Silat ist dem Kung Fu ähnlich
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Training in der Silat-Akademie am Währinger Gürtel

„Wir haben hier Markierungen am Boden“

Auch die Silat-Akademie am Währinger Gürtel hat ihren Betrieb wieder aufgenommen, allerdings unter bestimmten Maßnahmen. „Wir haben auch die Abstandsregeln, wir haben hier Markierungen am Boden. Wir haben die Markierungen in den Garderoben, dass Abstand gehalten wird“, sagt Eddy Linhart von der Silat- Akademie. Silat ist dem Kung Fu ähnlich. Der Verein hat bisher nur die Hälfte seiner Mitglieder zurück.

Die Akadmie hat sich mit Online- und Freiluftkursen über Wasser gehalten. So wurde etwa im Park trainiert. Einen Babyelefanten haben die Kinder, die Silat trainieren, nicht mehr Kopf. „Ich muss dann immer sagen: Du geh ein bisschen Zurück. Wieder ein bisschen mehr Abstand halten“, sagte Linhart.

Kontaktsport wieder erlaubt

Judo, Boxen und Kung Fu sind körperbetont, weil man sich nahe kommt. In Coronazeiten waren sie lange untersagt und sind jetzt wieder erlaubt. Kinder haben wenig Berührungsängste, Erwachsene sind zurückhaltend.

Auch wenn das vom Gesetz her gar nicht mehr notwendig wäre, denn seit 1. Juli sind beim Sport die Mindestabstandsregeln bei der Ausübung weggefallen. Allerdings müssen nun Anwesenheitslisten geführt werden.