Ein Volksschulkind wäscht sich die Hände im Klassenzimmer, ein zweites sitzt am Platz und trägt Maske
APA/Helmut Fohringer
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Gesundheit

CoV-Studien an Schulen: Kaum Infektionen

Erstmals gibt es jetzt zwei große CoV-Studien unter Wiener Schülerinnen und Schülern. Mehrere tausend junge Leute sind dafür getestet worden. Das Ergebnis: Schulkinder haben – wie schon oft vermutet – bei der Verbreitung des Virus keine große Rolle gespielt.

Eine Minute lang gurgeln: So sollte bei einer der beiden Studien möglichst viel Virenmaterial vom Rachen in die speziell entwickelte Lösung gespült werden, die die Forscher mittels Gentest untersucht haben. Inklusive Lehrerinnen und Schulpersonal wurden bei dieser Studie 5.100 Gurgelproben genommen.

Es gab eine infizierte Lehrerin, aber keine infizierten Kinder. Also auch keine, die etwa symptomlos positiv wären. „Das zeigt, dass es in dieser Phase der niedrigen Infektionszahlen unter den Kindern es keine hohe Dunkelziffer gab“, sagte Molekularbiologe Michael Wagner von der Universität Wien in der „ZiB“.

Studie zu Infektiosität von Schulkindern

Zugesperrt hat man bereits wieder alle Schulen und Kindergärten in Oberösterreich, nachdem dort auch mehrere Fälle aufgetreten waren. Im Hinblick auf den Herbst ist allerdings interessant, was eine Studie unter 4.200 Kindern jetzt zeigt: Schulkinder haben bei der Verbreitung des Virus offenbar keine große Rolle gespielt. Die Schulen ab Mai wieder aufzusperren, war also richtig, sagen die Wissenschafter.

Bei erster Studie zwei positive Fälle

Auf herkömmliche Weise, mittels eher unangenehmem Nasen-Rachen-Abstrich, haben die Forscher die Proben bei der zweiten Studie von 2.100 weiteren Wiener Schulkindern entnommen. Hier gab es zwei positive Covid-19-Fälle.

„Wir wissen, dass jetzt Kinder nicht schlechter und häufiger Träger oder Überträger möglicherweise sind, als Erwachsene“, sagte Zsolt Szepfalusi von der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde der Medizinischen Universität (MedUni) Wien.

Im Hinblick auf den Schulbeginn im Herbst, sagen die Wissenschaftler, sei vor allem eine gute Überwachung mit möglichst vielen Testungen wichtig. Auch da könnte die neue „Gurgelmethode“ gut eingesetzt werden.