Schild „Coole Straße Börsegasse“
wien.ORF.at/D. Manola
wien.ORF.at/D. Manola
Chronik

Sechs „coole Straßen“ deaktiviert

„Coole Straßen“ sollen gerade an Tagen wie diesen für Abkühlung in der Stadt sorgen. Ausgerechnet jetzt, wo für morgen der bisher heißeste Tag des Jahres angekündigt wird, muss ein Drittel der temporären coolen Straßen wegen Problemen mit der Wasserqualität abgedreht werden.

Bei routinemäßigen Kontrollen der Wasserbeschaffenheit auf Mikroorganismen und Bakterien habe sich herausgestellt, dass an sechs Standorten manche Werte „im Grenzbereich“ lägen, bestätigte eine Sprecherin der zuständigen Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) einen Beitrag im Blog Stadtpolitik. Darunter sind Standorte wie in der Wolfganggasse in Meidling und in der Börsegasse in der Innenstadt.

Daher habe man sich dazu entschlossen, diese Standorte abzudrehen. Es handle sich dabei um eine reine Vorsichtsmaßnahme, da bei den Nebelduschen auch Trinkbrunnen integriert sind. Es bestehe keine Gefährdung der Gesundheit, betonte die Sprecherin.

Eine junge Frau geht durch Sprühnebel
APA/Georg Hochmuth
Sprühnebel soll Abkühlung verschaffen

Als Grund für die verminderte Qualität wird vermutet, dass das Wasser in den Versorgungsschläuchen der Anlage länger gestanden ist. Nun wird das System in den kommenden Tagen umgestellt, um den Wasserdurchlauf zu erhöhen. Die Sprühduschen werden künftig bereits ab 20 statt bisher 27 Grad aktiviert. Außerdem werden die Schläuche getauscht und künftig auch in der Nacht durchgespült. Im Lauf der nächsten Woche soll alles wieder im Normalbetrieb laufen, wurde versichert.

Coole Straßen verunreinigt

Ausgerechnet jetzt, wo es richtig heiß geworden ist, musste ein Drittel der „coolen Straßen“ abgestellt werden. Sie sollen ja mit Sprühwasser die Hitze erträglicher machen. Aber in sechs von 18 Anlagen war das Wasser verschmutzt. Gesundheitsgefahr hat laut Stadt Wien allerdings nie bestanden.

„Coole Straßen“ sollen Hitze erträglicher machen

Derzeit gibt es 18 temporäre und vier dauerhaft umgestaltete „coole Straßen“ in der Stadt. Sie sind für den Autoverkehr gesperrt. Nebelduschen, Wasserspiele, aber auch Sitzmöglichkeiten sollen für Entspannung sorgen. Enorme Hitze in der Stadt macht allen Menschen zu schaffen, ganz besonders aber Kindern und Menschen im Alter. Um den Wienerinnen und Wienern das Abkühlen zu erleichtern, werden von 22. Juni bis 20. September 2020 in ganz Wien „coole Straßen“ eingerichtet.

Das Projekt wurde im Vorjahr von Grünen-Chefin Hebein als Pilotversuch ins Leben gerufen, heuer wurde es groß ausgerollt. Heuer sind „coole Straßen“ in 18 der 23 Wiener Bezirke zu finden. Die Standorte wurden auf Basis der Wiener Hitzekarte in Abstimmung mit den Bezirken ausgewählt. Die Wiener Hitzekarte zeigt, an welchen Orten in Wien Abkühlung am dringendsten nötig ist. Darüber hinaus gibt die Karte auch Angaben über die Bevölkerungsstruktur und zeigt so, wo viele Kinder und ältere Personen leben, die besonders unter den Folgen hoher Temperaturen leiden.