Schwimmverein lädt zum Schwimmen im Donaukanal
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Chronik

Verein lädt zum Schwimmen im Donaukanal

Schwimmende Gärten am Donaukanal sind in Bau, schwimmende Menschen im Donaukanal sind erwünscht. Studierende der Universität für angewandte Kunst wollen den traditionellen Badeort neu beleben und haben den „Schwimmverein Donaukanal“ gegründet.

Los geht das kühle Vergnügen beim Kunsthaus Wien. Studierende der Angewandten haben dort Umkleidekabinen und Schließfächer angebracht. Im Museum selbst können Handtücher und Badeschlapfen ausgeliehen werden. Dass die Schwimmrunden hier beginnen, kommt nicht von ungefähr, erzählte Brigitte Felderer von der Universität für Angewandte Kunst: „Hundertwasser selbst hat den Donaukanal als sein erstes Meer bezeichnet und ist auch selbst im Donaukanal geschwommen. Er hat diese Zeit des im Donaukanal Schwimmens noch selbst erlebt.“

Baden im Donaukanal

Vor 100 Jahren war der Wiener Donaukanal ein beliebter Badeort – später wegen der schlechten Wasserqualität nicht mehr. Studierende der Universität für angewandte Kunst wollen die Schwimmtradition wieder aufleben lassen, und haben den Schwimmverein Donaukanal gegründet.

Der Donaukanal war vor 100 Jahren noch ein beliebter Badeplatz. Dann wurde es verboten, was vielen Wienerinnen und Wienern aber egal war. Sie suchten weiterhin Abkühlung im Donaukanal. Jetzt ist es wieder erlaubt, aber Schwimmer tauchen im Donaukanal selten auf. Mit dem neuen Schwimmverein soll sich das aber wieder ändern.

Einstiegsstelle beim Kunsthaus

Umgezogen geht es vom Kunsthaus zur nahegelegenen Einstiegsstelle. Von dort aus können die Schwimmerinnen und Schwimmer den Sprung ins Wasser wagen. Treiben lassen kann man sich dann mehrere hundert Meter. Verboten ist das Schwimmen lediglich bei Schiffsanlegestellen und Schleusen. Besondere Vorsicht ist nach Unwettern geboten, es wird daher empfohlen, dann nicht schwimmen zu gehen. Das Wasser sei zwar nicht dreckiger als die Donau, aber im Wasser treibende Äste seien eine Gefahr für Schwimmer, betonte Amanda Sperger vom Schwimmverein Donaukanal.

Wer im Donaukanal schwimmt, sollte sich auch bewusst sein, dass dieser aber auch bei schönem Wetter Gefahren birgt. Einerseits sei die Strömung zu beachten, andererseits auch der Schiffsverkehr. Wenn sich ein Schiff nähere, sollte man das Wasser verlassen. Der Schwimmverein verweist auf die offiziellen Fahrpläne der Schiffe, aus denen hervorgeht, wann ein Schiff vorbeifährt und man nicht ins Wasser gehen sollte. Auch die Wasserstraßengesellschaft viadonau, die den Donaukanal verwaltet, appelliert an die Eigenverantwortung der Schwimmer. Mit etwas Vorsicht steht aber einem exquisiten Sommervergnügen nichts im Wege.

Beliebtes Freizeitareal

Der Donaukanal spaltet sich bei Nußdorf von der Donau ab, führt ins Zentrum Wiens, wo sich am Schwedenplatz auch zahlreiche Anlegestellen etwa für den Twin-City-Liner und die DDSG-Schiffe befinden, und mündet dann nach elf Kilometern beim Praterspitz wieder in die Donau. Zuletzt in den Schlagzeilen war der Donaukanal wegen illegaler Partys von Jugendlichen. Sie verlegten Partys kurzerhand ins Freie und an den Kanal, weil zahlreiche Gastronomiebetriebe wegen der Coronavirus-Pandemie geschlossen oder nur eingeschränkt geöffnet haben.

Eine andere Baustelle ist die für die Schwimmenden Gärten am Donaukanal. Die Stadt begrünt dafür die ehemalige, denkmalgeschützte Kaiserbadschleuse auf einer Länge von rund 120 Metern. Mitten in der Stadt soll eine Freifläche direkt am Wasser entstehen, an denen sich Wienerinnen und Wiener entspannen können.