Regierung präsentiert einheitlichen Aktionsplan: Karl Nehammer, Walter Kogler, Sebastian Kurz, Rudolf Anschober
APA/Hans Punz
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Chronik

Coronavirus-Ampel aus Wiener Sicht

Die Bundesregierung und die Landeshauptleute haben sich auf einen neuen Coronavirus-Aktionsplan geeinigt. Er soll eine zweite Welle verhindern. Auch Polizisten und Soldaten sollen helfen – aber nicht in Wien.

Im Mittelpunkt steht eine „Corona-Ampel“, die zeigt, wie stark jede Region betroffen ist. Das Ampelsystem soll verschiedene Faktoren berücksichtigen, neben Infektionszahl und Zahl der positiven Fälle auch Rückverfolgbarkeit (Cluster) und verfügbare Ressourcen im Gesundheitsbereich, führte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) aus. Parallel dazu würden Leitlinien ausgearbeitet, wie auf mögliche Steigerungen reagiert werden soll. Eingriffe sollten möglichst kleinräumig sein, auf Bezirks- oder auch Gemeindeebene: „Wir wollen uns österreichweite Maßnahmen so lange wie möglich ersparen.“ – mehr dazu in Einheitliches Vorgehen gegen Coronavirus (news.ORF.at).

Der Aktionsplan gegen die zweite Welle im Herbst umfasst 17 Bereiche, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), neu ist die Corona-Ampel. Das Corona-Risiko wird mit vier Farben – rot, orange, gelb und grün für jeden Bezirk bewertet. Wien bekommt eine einheitliche Farbe. Maßgeblich dafür sind freie Intensivbetten, ungeklärte Infektionscluster und die Infektionszahlen.

Details zur Corona-Ampel

Die Bundesregierung und die Landeshauptleute haben sich auf einen neuen Corona- Aktionsplan geeinigt. Er soll eine zweite Welle verhindern. Im Mittelpunkt steht eine „Corona-Ampel“, die zeigt, wie stark jede Region betroffen ist. Auch Polizisten und Soldaten sollen helfen, aber nicht in Wien.

In Wien sammeln Polizisten keine Gesundheitsdaten

Beschlossen worden ist auch eine nicht unumstrittene gesetzliche Grundlage dafür, dass 300 Soldaten und 500 Polizisten beim Kontaktpersonenmanagement auch Gesundheitsdaten sammeln können. Diese Maßnahme wird in Wien abgelehnt, man brauche die Polizei nicht für diese Aufgaben, hieß es aus dem Büro des Gesundheitsstadtrats. Man habe 170 Personen mit medizinischem Know-how im Einsatz und könne jederzeit bis zu 50 Leute zusätzlich aktivieren.

Erneuert wurde der Appell, sich an die Reisewarnung für die Balkanländer zu halten. Nach der Rückkehr sind 14 Tage Quarantäne oder ein negativer Test Pflicht. Der Kanzler warnte zudem auch vor billigen Tests aus den Balkanstaaten.

41 neue Infektionen in Wien

In Wien sind am Donnerstag 41 neue Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt worden. Insgesamt gibt es damit derzeit 350 bestätigte Fälle. In den Spitälern liegen 33 Covid-19-Patienten, acht davon in Intensivstationen.