Außenansicht des Leopold Museum
APA/HANS KLAUS TECHT
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Wissenschaft

Raubkunst: Neuaufstellung im Leopold Museum

Im Leopold Museum wird die Provenienzforschung auf neue Beine gestellt. Dabei geht es um die Klärung der Herkunft der Kunstwerke – und die Frage, ob sie in der NS-Zeit unrechtmäßig in den Besitz des Museums gekommen sind, also Raubkunst sind.

Die Stelle eines Provenienzforschers bzw. einer Provenienzforscherin wurde neu ausgeschrieben, bestätigte Museumsdirektor Hans-Peter Wipplinger einen Bericht des „Standard“. Bisher hatten sich zwei Forscher auf Werkvertragsbasis (insgesamt 55 Stunden) um die Aufarbeitung der Werke in der Sammlung gekümmert. Nun werde es „eine richtige Anstellung“ (40 Stunden) geben, wovon sich Wipplinger mehr „Fokus und Konzentration“ erhofft, wie er der APA sagte.

Michalek-Kommission wird ersetzt

Eine Änderung gibt es auch in Bezug auf die sogenannte Michalek-Kommission. Wie „Der Standard“ (Montag-Ausgabe) weiter berichtet, wird diese durch die Kommission des Bundes sowie den Restitutionsbeirat unter Vorsitz von Clemens Jabloner ersetzt. Dass also künftig die Kommission des Bundes etwaige Rückgaben von Kunstwerken empfiehlt, sieht Wipplinger ebenfalls positiv, das sei im Regierungsprogramm auch so angekündigt worden. „Es macht Sinn, dass es nicht mehr zwei Kommissionen gibt“, so der Leopold Museum-Direktor.

Wipplinger verweist auch darauf, dass die Forschung in den vergangenen Jahren keine neuen Fälle von unrechtmäßig erworbenen Bildern entdeckt habe. Die interne Restitutionsforschung des Hauses beschäftigt sich weiterhin mit der Prüfung des Bestandes etwa vor großen Ausstellungen und der Ausfuhr von Leihgaben.