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Homeoffice: Gekommen, um zu bleiben

Die Coronaviruskrise hat die Arbeitswelt verändert: Homeoffice ist nun eine etablierte Arbeitsweise. Die Mehrheit der Unternehmen rechnet laut Studie damit, dass Homeoffice auch künftig von mehr Beschäftigten in Anspruch genommen wird.

Die Deloitte-Befragung wurde in Kooperation mit der Universität Wien und der Universität Graz durchgeführt. Demnach sind 83 Prozent der Unternehmen überzeugt, dass sogar jene Mitarbeiter verstärkt von zu Hause aus arbeiten werden, bei denen das aufgrund ihrer Aufgaben bisher undenkbar war. Das Grundverständnis darüber, ob Besprechungen tatsächlich physisch stattfinden müssen, hat sich seit der Krise ebenfalls verändert. 86 Prozent der 300 befragten Unternehmen wägen nun kritisch ab, welche Meetings physisch oder virtuell abgehalten werden.

Eindeutige Regeln und klare Kommunikation

Bislang wurde Homeoffice in 75 Prozent der österreichischen Unternehmen nur von wenigen Einzelpersonen oder sehr eingeschränkten Zielgruppen genutzt. Das hat sich mit der Coronakrise schlagartig geändert: Insgesamt geben 90 Prozent der Befragten an, dass während der Shutdown-Phase zumindest die Hälfte der Belegschaft von zu Hause aus gearbeitet hat. In knapp 60 Prozent der Unternehmen arbeiteten sogar nahezu alle Mitarbeiter aus dem Homeoffice.

Christian Havranek von Deloitte Österreich hält eine Rückkehr zu alten Arbeitsweisen weder für einfach noch sinnvoll. „Die Pandemie hat für die Unternehmen eine Gelegenheit geschaffen, sich wieder an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu wenden, ihre Arbeitsweisen zu überdenken und ihre Arbeitsplätze neu zu gestalten.“ Damit mobiles Arbeiten gut funktioniert, brauche es eindeutige Regeln und eine klare Kommunikation für Mitarbeiter und Führungskräfte.

Leistung in der Vordergrund rücken

Erwartungen an Erreichbarkeit, ein Verständnis über geeignete Tätigkeiten oder Einschränkungen für bestimmte Zielgruppen – wie beispielsweise Neueintritte – müssten klar kommuniziert werden. „Ein starker Fokus auf Erreichbarkeit führt bei den Mitarbeitern oft zu großem Druck. Viel wichtiger ist es, die Leistung in den Vordergrund zu rücken und klare Rahmenbedingungen als Orientierung zu vereinbaren“, so Bettina Kubicek, Professorin für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Graz.