Zug fährt in die U4-Station Karlsplatz ein.
Wiener Linien / Johannes Zinner
Wiener Linien / Johannes Zinner
Chronik

Securities verletzen Fahrgast ohne CoV-Maske

Sicherheitspersonal der Wiener Linien soll im Juni einen Fahrgast angegriffen und geschlagen haben. Der Mann habe gegen die Maskenpflicht verstoßen, berichtete die „Kronen-Zeitung“ in ihrer Samstagausgabe. Die Wiener Linien prüfen den bestätigten Vorfall.

Zu dem Zwischenfall kam es in der Nacht auf 23. Juni in der U-Bahn-Station Karlsplatz. Der Fahrgast, der sich mittlerweile einen Anwalt genommen hat, schilderte in der Zeitung, wie er mit der Rolltreppe nach unten gefahren sei, um einen Zug der Linie U4 zu erreichen. Dabei habe er keinen Mund-Nasen-Schutz getragen, wie er zugab.

Fahrgast erstattete nach unangemessener Gewalt Anzeige

Die drei beschuldigten Securities hätten ihn entdeckt und „in rauem Ton“ darauf hingewiesen, den Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Eine U-Bahn-Garnitur sei schließlich eingefahren und der Mann gab an, noch vor Betreten des Zuges die Maske angelegt zu haben. „Die Wachleute folgten mir, beflegelten mich, forderten mich auf, sofort die U-Bahn zu verlassen. Ich weigerte mich, versuchte ihnen – freilich nicht nur mit freundlichen Worten – klarzumachen, dass ich mich gesetzeskonform verhalten hätte und ihre Anweisungen für seltsam halten würde.“

Securities verletzen Fahrgast ohne CoV-Maske

Sicherheitspersonal der Wiener Linien soll im Juni einen Fahrgast angegriffen und geschlagen haben. Der Mann habe gegen die Maskenpflicht verstoßen, berichtete die „Kronen-Zeitung“ in ihrer Samstagausgabe. Die Wiener Linien prüfen den bestätigten Vorfall.

Schließlich seien die drei Securities auf ihn zugekommen, hätten ihn aus dem Zug gezerrt, in den Schwitzkasten genommen und zu Boden gestoßen. Der Mann ging dann zum Eingangsbereich der Station und später nochmals – laut Erzählung mit der Maske im Gesicht – zum Bahnsteig, „um die nächste U-Bahn zu besteigen“. Dies hätten die Wachleute verhindert, laut Zeitungsbericht abermals mit unangemessener Vehemenz. Der Fahrgast habe schließlich ein Taxi genommen und bei der Polizei Anzeige erstattet.

Schwere Abschürfungen und Hämatome

Ein Amtsarzt habe zum Teil schwere Abschürfungen und Hämatome an den Armen, den Beinen und im Bereich des Unterbauches festgestellt. Mittlerweile wird der Mann von einem Anwalt in der Causa vertreten. Überwachungsvideos der Wiener Linien zeigen den Vorfall, einige Screenshots wurden mit dem „Krone“-Artikel veröffentlicht. Die drei Wachleute sollen Anfang August von der Polizei einvernommen werden, hieß es weiters. Überdies habe der Anwalt bei deren Dienstgeber, den Wiener Linien, Schmerzengeld- und Schadenersatzforderungen eingebracht.

Die Wiener Linien bestätigten gegenüber der APA die Auseinandersetzung. „Es gab bei dem Vorfall Verstöße gegen unsere Beförderungsbedingungen, unter anderem die extrem wichtige Maskenpflicht zum Schutz der Fahrgäste und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, hieß es in einem schriftlichen Statement. Und weiter: „Alle weiteren Details dazu prüfen wir jetzt intern genau.“