Frau mit Maske vor U-Bahn in Station
APA/Hans Punz
APA/Hans Punz
Chronik

CoV-Maske: 90 Öffi-Strafen, Pflicht im Supermarkt

Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes bei den Wiener Linien ist seit Juli Pflicht. Bisher haben die Wiener Linien rund 20.000 Fahrgäste beanstandet, 90 mussten Strafe zahlen. Ab Freitag wird die Maskenpflicht aber auch in anderen Bereichen wieder eingeführt.

Wer Geschäfte des Lebensmittelhandels, Supermärkte sowie Bank- und Postfilialen betritt, der muss ab kommenden Freitag wieder verpflichtend einen Mund-Nasen-Schutz (MNS) tragen. Das ist Teil eines Pakets, das die Bundesregierung Dienstagnachmittag bekannt gegeben hat. Damit sollen besonders Schutzbedürftige geschützt werden, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP).

Die Maske habe auch einen symbolischen Effekt. Je mehr sie aus dem Alltag verschwinde, desto größer werde die Sorglosigkeit, so Kurz. Die Maskenpflicht ab Freitag sei dem Anstieg bei Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den vergangenen Wochen geschuldet. Das Motto bleibe das gleiche: „So viel Freiheit wie möglich, so viel Einschränkung wie nötig" – mehr dazu in CoV-Maßnahmen: Wieder Maskenpflicht in Supermärkten (news.ORF.at).

Innenminister Karl Nehammer, Vizekanzler Werner Kogler, Bundeskanzler Sebastian Kurz und Gesundheitsminister Rudolf Anschober bei einer Pressekonferenz
APA/Roland Schlager
Die Bundesregierung führt wieder teilweise Maskenpflicht ein

Wiener Linien beanstandeten bisher 19.500 Fahrgäste

Schon seit Anfang Juli gilt Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Wiener Linien seitdem rund 19.500 Fahrgäste auf ein Fehlverhalten beim Tragen von Masken aufmerksam gemacht. Teilweise wurde der MNS gar nicht getragen, sehr oft wird aber einfach darauf verzichtet, diesen über die Nase zu ziehen, hieß es. Auch in so einem Fall wird man vom kontrollierenden Personal gebeten, dies doch zu tun.

Wer dies nicht tut, der muss 50 Euro bezahlen und wird von der weiteren Fahrt ausgeschlossen. Dass die Anordnungen des Sicherheitsdienstes ignoriert werden, komme aber relativ selten vor. Die Anzahl der Fahrgäste, die angesprochen wurden und die sich die Ermahnung zu Herzen nahmen, sei nämlich weit höher, hieß es von den Wiener Linien. 90 Fahrgäste mussten bisher Strafe zahlen.

Bisher kein Fall wegen öffentlicher Verkehrsmittel

Die Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) ruft auch dazu auf, sich an die Maskenpflicht zu halten. Allerdings gibt es bisher in Österreich keine bestätigten Coronavirus-Infektionen in öffentlichen Verkehrsmitteln. „Busse und Straßenbahnen sind sicherer, als man ursprünglich geglaubt hat. In Israel, wo öffentliche Verkehrsmittel notorisch überbefüllt sind, haben wir nur ein Prozent der Cluster“, sagte Franz Allerberger, AGES-Leiter des Bereichs Humanmedizin, gegenüber dem ORF.

Der Hauptgrund für die geringen Infektionszahlen in öffentlichen Verkehrsmitteln: Dort wird wenig miteinander gesprochen. Die Hauptansteckungsquelle beim Coronavirus sei aber 15 Minuten Sprechen bei geringem Abstand, so Allerberger: „Wenn Leute im Zug still sitzen, wäre keine Notwendigkeit für Mund-Nasen-Schutz. Wenn es angeordnet ist, macht es natürlich Sinn, sich daran zu halten.“

Kaum Strafen bei der Eisenbahn

Die ÖBB hätten bundesweit bisher rund ein Dutzend Strafen ausgestellt, weil Fahrgäste keine Maske trugen, hieß es am Dienstag. Bei der Westbahn, die ebenfalls prüft, ob die Fahrgäste die vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutzmasken tragen, wurde bisher keine Strafe ausgesprochen. Die Kunden hätten entweder vorschriftsgemäß Masken getragen oder sich einsichtig gezeigt und auf entsprechendes Ersuchen übergestreift.

Die Gesamtzahl an Infektionen in Wien ist in den vergangenen 24 Stunden um 32 Fälle nach oben geklettert. Insgesamt wurden in Wien bisher 4.604 Erkrankungen bestätigt. Die Zahl der mit dem Virus in Zusammenhang stehenden Todesfälle beträgt unverändert 202. Insgesamt 3.941 Personen sind wieder genesen.