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Chronik

Virus setzt Kaninchen beim Handelskai zu

Seit Jahrzehnten gibt es in Wien-Brigittenau beim Handelskai eine Kaninchenpopulation. Spaziergängern und Radfahreren hoppeln sie in den Weg, denn scheu sind sie nicht. Aktuell macht auch ihnen ein gefährlicher Virus zu schaffen.

Sie haben sich heuer einmal mehr wie die Karnickel vermehrt: Rund 100 Kaninchen sind es derzeit rund um den Wiener Handelskai. Eine Population die sich, laut MA 60, aus Wild – und irgendwann einmal ausgesetzten Hauskaninchen gebildet hat. Die Größe variiert ständig. Unter anderem wird sie durch Krankheiten, natürliche Feinde und den öffentlichen Verkehr reduziert.

„Letztendlich kommt es immer wieder alle paar Jahre zu einem Virus, zu einer Krankheit, der die Kaninchen befällt, dann sterben wieder sehr viele. Und so geht das schwankend hin und her“, erklärt Forstdirektor Andreas Januskovecz im „Wien heute“-Interview.

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An die hundert Kaninchen leben seit Jahren in freier Wildnis beim Handelskai

Streicheln und Füttern nicht ratsam

Derzeit setzt der RHD-1-Virus den Kaninchen zu. „Auffällig wird diese Krankheit, weil die Tiere, kurz bevor sie verenden, in einem Art Wackelgang, das schaut aus, als ob sie betrunken wären, dann manchmal auf die Straße laufen“, schildert Januskovecz.

Kaninchen am Donauufer

Zwischen Schnellbahn und Brigittenauerbrücke gibt es eine frei lebende, große Kaninchenpopulation.

Das letzte Mal grassierte der Virus 2016, damals mussten laut Stadt an die 130 Kaninchen-Kadaver weggebracht werden. Die Kaninchenkrankheit ist laut Forstdirektor für Menschen nicht gefährlich. Dennoch wird von einem Streicheln der Tiere abgeraten. Auch Füttern sei nicht notwendig, denn sie sorgen für sich selbst. Die Kaninchenpopulation beim Handelskai einzufangen sei weder nötig noch möglich, heißt es. Die Tiere sind sehr schlau und rasch und können sich dort in Erdbauten zurückziehen.