Christoph Wiederkehr
APA/Georg Hochmuth
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Politik

Wien-Wahl: Wiederkehr als NEOS-Spitzenkandidat fixiert

Die Wiener NEOS haben am Samstag bei ihrer Landesmitgliederversammlung die personellen Weichen für die Wahl am 11. Oktober gestellt: Der amtierende Klubchef Christoph Wiederkehr wurde mit 88,1 Prozent der Stimmen zum Spitzenkandidaten gekürt.

Wiederkehr setze sich bei dem Auswahlverfahren gegen zwei Konkurrenten durch, die ebenfalls um Platz Eins ritterten. Darunter war auch der Gastronom Gert Kunze, Chef des Cafe Eiles.

Für den 30-jährigen Wiederkehr ist es der erste Antritt als Spitzenkandidat bei einer Wiener Landtags- und Gemeinderats-Wahl. Statt Blumen gab es für Wiederkehr nach Bekanntgabe des Ergebnisses Süßes, nämlich eine Riesenpackung Manner-Schnitten von NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger.

Absage an Koalition mit FPÖ, Strache oder „Blümel-ÖVP“

In seiner Dankesrede zeigte Wiederkehr sich „überwältigt“. Mit Verweis auf den Zusammenhalt des NEOS-Teams kündigte er an: „Ich gehe mit großem Selbstbewusstsein in diese Wahl.“ Sein Antrieb für die Kandidatur: „Ich liebe Wien. Ich möchte es gestalten.“

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Der 30-jährige Wiederkehr erhielt 88,1 Prozent der abgegebenen Stimmen

In seiner Rede übte er auch reichlich Kritik an der politischen Konkurrenz. Besonders schlecht kam dabei die FPÖ weg, deren Politik er als „widerlich“ bezeichnete. Auch dem Team HC Strache erging es nicht besser. Mit beiden Parteien schloss er eine Zusammenarbeit aus.

Wien-Wahl: Wiederkehr als NEOS-Spitzenkandidat fixiert

Die Wiener NEOS haben am Samstag bei ihrer Landesmitgliederversammlung die personellen Weichen für die Wahl am 11. Oktober gestellt: Der amtierende Klubchef Christoph Wiederkehr wurde mit 88,1 Prozent der Stimmen zum Spitzenkandidaten gekürt.

Und auch in Richtung ÖVP gab es eine Ansage: „Ich schließe ganz klar eine Koalition mit der Blümel-ÖVP aus. So jemand (ÖVP-Wien-Obmann Gernot Blümel, Anm.) kann Bürgermeister nicht.“ Das begründete er damit: „Die Türkisen betreiben ein Geschäft mit der Angst, das ich aus Überzeugung ablehne. Blümel schert sich nicht um Wien, sondern missbraucht die Stadt als Wahlkampf-Bühne.“

Mehrstufiges Wahlprozedere bei NEOS

Das Wahlprozedere der NEOS unterscheidet sich von dem anderer Parteien. Es setzt sich aus mehreren Stufen zusammen: einer öffentlich Online-Vorwahl, bei der auch Nicht-Mitglieder abstimmen können, einem Vorstandsvorschlag und einem Mitgliedervorschlag durch die stimmberechtigten Mitglieder. Schlussendlich werden die gewichteten Punkte aller drei Wahlvorgänge zusammengezählt. Daraus ergibt sich dann der Wahlvorschlag der NEOS.

Im Studio 44 in Wien-Landstraße wurde heute die letzte Stufe des Wahlverfahrens, der Mitgliedervorschlag, erklommen. Circa 1.000 Mitglieder waren dabei stimmberechtigt – wobei coronabedingt nur 100 Personen bei der Veranstaltung tatsächlich an Ort und Stelle waren. Das Voting erfolgte online.

Um einen Listenplatz – diese Wahl wird separat von der Spitzenkandidaten-Kür durchgeführt – bewarben sich 65 Kandidaten. Auch hierbei barg das Ergebnis wenig Überraschungen. Auf den ersten Plätzen landeten allesamt jene Bewerber, die bereits jetzt im Gemeinderat vertreten sind: Bettina Emmerling, Stefan Gara, Markus Ornig. Dann folgen Selma Arapovic, Dolores Bakos, Jörg Konrad, Thomas Weber, Angelika Pipal-Leixner und Karmin Rihan.