Laboruntersuchung zur Abklärung des Coronavirus aufgenommen am Inst. f. Hygiene u. Angewandte Immunologie
APA/Hans Punz
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Gesundheit

Neuer CoV-Cluster nach Trauerfeier

In Favoriten ist ein neuer Coronavirus-Cluster bekanntgeworden: Ein Urlaubsrückkehrer aus der Türkei steckte bei einer Trauerfeier unwissentlich sieben Personen an, die das Virus weiterverbreiteten. Vom Krisenstab der Stadt Wien wurden insgesamt 18 Fälle bestätigt.

Alle engen Kontaktpersonen seien erhoben und abgesondert worden. Man habe das gesamte Umfeld von 200 Personen getestet, der Cluster sei im Griff, hieß es am Mittwoch aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Mit weiteren Infektionen sei nicht mehr zu rechnen, so ein Sprecher des Büros am Donnerstag gegenüber Radio Wien. Die Tests im Umfeld der Infizierten seien bereits letzte Woche abgeschlossen worden.

Der Reiserückkehrer dürfte sich in der Türkei bei seinen Großeltern infiziert haben, berichtete der „Kurier“ Mittwochabend. Abgesehen von der Trauerfeier Mitte Juli habe der Reiserückkehrer bei einem Zusammentreffen auch Mitglieder seiner Familie angesteckt und eine andere Familie, die er unabhängig vom Leichenschmaus getroffen habe, hieß es in einer Aussendung des medizinischen Krisenstabs der Stadt am Donnerstag. Jene, die beim Leichenschmaus angesteckt worden waren, steckten laut den Angaben zudem wiederum zwei andere Personen an.

Offenbar kein Zusammenhang mit Fällen in NÖ

Die Gratiszeitung „Heute“ hatte zuvor Mittwochabend von einer etwas höheren Zahl berichtet. Der Cluster habe sich zudem auch in das angrenzende Niederösterreich ausgebreitet, berichtete „Heute“. Das wurde am Donnerstag jedoch dementiert. Dass sich die Ansteckungskette in Niederösterreich fortgesetzt haben könnte, sei vom Sprecher der NÖ Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) nicht bestätigt worden, berichtete der „Kurier“.

Im niederösterreichischen Landessanitätsstab ist zwar ein aktueller Fall einer türkischen Familie, in der sich sechs Mitglieder infiziert hatten, bekannt. Doch die Infektionen dürften auf einen Begräbnisbesuch in der Türkei zurückzuführen sein, wurde aus dem Büro der Gesundheitslandesrätin mitgeteilt.

Vierfarbige Coronavirus-Ampel

Anhand von vier Farben soll ab September erkennbar sein, wie ernst die Coronavirus-Situation in einer bestimmten Region ist. Wien sieht die Ampel prinzipiell positiv, man warte aber auf die Details zur Umsetzung.

Weniger Neuinfektionen

Die Zahl der CoV-Infektionen in der Stadt stieg in den letzten 24 Stunden vergleichsweise wenig an. Laut Zahlen des Krisenstabs der Stadt Wien haben sich 21 Personen neu mit dem Coronavirus infiziert. 781 Personen sind laut dem Krisenstab der Stadt Wien aktuell an Covid-19 erkrankt. Das ist im Vergleich zu Mittwoch ein deutlicher Rückgang von über 50 Personen.

Die meisten Ansteckungen passieren nach wie vor innerhalb von Familien und Firmen. Die Reiserückkehrer machen in Wien bis jetzt laut Krisenstab 6,2 Prozent aller Neuinfektionen aus. Die meisten positiv Getesteten kommen aus Serbien, gefolgt von Bosnien.