Heinz Christian Strache bei Pressekonferenz
APA/Roland Schlager
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Politik

Strache: „Schlafe unter der Woche in Wien“

Der Hauptwohnsitz von Heinz-Christian Strache ist für dessen Antreten mit der Liste Team Strache bei der Wien-Wahl im Oktober relevant. In einem Fernsehinterview sagte Strache, er habe in Niederösterreich nur einen Nebenwohnsitz, wo er am Wochenende schlafe.

Strache hatte eigentlich eine öffentliche Stellungnahme zur Wohnsitzcausa angekündigt. Stattdessen preschte er nun in einem TV-Interview vor. Unter der Woche übernachte er „selbstverständlich“ in Wien, sagte Strache gegenüber Oe24.tv, wo er auch seinen Hauptwohnsitz habe. In Klosterneuburg verbringe er nur am Wochenende zwei Tage mit seiner Familie.

„Ich wohne immer in Wien“, verwies er auf Geburt, Kindergarten, Schule und Ausbildung. „Aus Sicherheitsgründen“ haben er nicht jede Wohnung als Hauptwohnsitz angemeldet gehabt. Im März habe er für die Kandidatur mit dem Team Strache bei der Gemeinderatswahl den Wohnsitz in Wien-Landstraße „sichergestellt“, als seine Mutter ins Pflegeheim musste.

Magistrat leitete Prüfverfahren ein

Straches Mutter hatte nämlich laut einem Aktenvermerk zu den Casinos-Ermittlungen aus 2019 angegeben, ihr Sohne wohne „seit mindestens 19 Jahren“ nicht mehr in der Landstraßer Wohnung, in der bei der Hausdurchsuchung auch keine persönlichen Gegenstände des früheren FPÖ-Chefs gefunden wurden.

Die Frage, wo Strache denn nun tatsächlich lebt, wurde virulent, weil die Kleinpartei Wandel eine Sachverhaltsdarstellung eingebracht hat. In dieser wird angezweifelt, dass er tatsächlich seinen Lebensmittelpunkt an seinem gemeldeten Hauptwohnsitz in Wien-Landstraße hat. Es wird vielmehr vermutet, dass er mit seiner Familie bei Klosterneuburg in Niederösterreich lebt.

Die für Wahlen zuständige Magistratsabteilung 62 leitete deshalb ein Prüfverfahren ein, in dem Strache Beweise für seine Wohnsituation vorlegen muss. Straches Sprecher verwies gegenüber wien.ORF.at darauf, dass man „mit der Behörde im Gespräch“ sei. „Wir wollen das in Ruhe abwickeln. Das geht nicht von heute auf morgen“, so der Sprecher.