„Aufgrund von Corona haben wir das Festival eigentlich neu erfinden müssen und so haben wir den Fokus auf lokale Künstler gelegt“, sagt Festivalgründer Jakob Kattner im Gespräch mit wien.ORF.at. „Future Perfect“ wurde als Thema ausgegeben und die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler sollen ihrer Fantasie freien Lauf lassen, „um eine Utopie ihrer perfekten Zukunft zu schaffen“.
So entsteht in der Paltaufgasse in Ottakring auf einer 30 Meter hohen Busgarage der Wiener Linien ein Werk aus „floralen Mustern. Pflanzen, Dschungel, Regenwald“, sagt Kattner. In der Burggasse auf wird auf einer rund 20 Meter hohen Wand eine Art Vogelhotel entstehen. Es werden in Kooperation mit der MA20 und der Bezirksvorstehung Neubau Nistkästen aufgehängt und die Wand dann entsprechend bemalt. Insgesamt werden bei der diesjährigen Ausgabe sieben Wände bemalt. „Wir haben 500 Liter Farbe und mehrere hundert Spraydosen besorgt“, so Kattner. Zu den Paintings kann übrigens jeder kommen, der Interesse an Street Art hat.
Workshop, Film und Siebdruck-Werke
Bei „Urban Guided Tours“ werden Interessierte zu bemalten Wänden geführt. In Kooperation mit dem Museum moderner Kunst (mumok) werden auch zwei Workshops angeboten, bei denen Jugendlichen mit Markerstiften, Pinsel und Farben die Grundzüge der Street Art beigebracht werden.
Weiters wird auch der Dokumentarfilm „Würmlas Wände“ von David Leitner in Kooperation mit dem Frame Out Festival gezeigt – mehr dazu in fm4.ORF.at.
Eröffnet wird das Festival in den Räumlichkeiten „der Kunst ab Hinterhof Galerie“ in Ottakring mit Siebdruck-Werken, die Leitner eigens für das Festival geschaffen hat. Daneben findet auch ein Live Painting statt. „Man kann sich vor Ort mit dem Künstler austauschen und über die Handy-App AR GO das Bild scannen, dass dann animiert wird“, sagt Kattner.
Riesige 3D-Projektion zum Abschluss
Den Abschluss findet das Festival dann am kommenden Samstag vor dem Weltmuseum. Dabei erwartet die Besucherinnen und Besucher eine überdimensionale 3D-Projektion auf der Fassade des Weltmuseums. „Das Museum wird einbrechen, zerstört und wächst wieder“, verspricht Kattner. Daneben werden auch die während des Festivals entstandenen Kunstwerke auf die Fassade des Museums projiziert.
Das Festival wird laut Kattner mit einer niedrigen vierstelligen Summe von verschiedenen Institutionen gefördert. „Teilweise bekommen die Künstler nur eine Aufwandsentschädigung. Das Team arbeitet seit sieben Jahren gratis“, so der Organisator. Er wünscht sich für die Zukunft, dass das Festival „substanzieller gefördert wird“.