Eine Hauswand, die im Zuge des Street-Art-Festivals „Calle Libre“ 2019 in Wien bemalt wurde
Calle Libre/Jolly Schwarz
Calle Libre/Jolly Schwarz
Kultur

Calle Libre: Riesige Street Art entsteht

Noch bis zum 8. August findet zum siebten Mal das Street-Art-Festival „Calle Libre“ in Wien statt. Dabei wird etwa eine 30 Meter hohe Busgarage bemalt und in einen bunten Dschungel verwandelt. Der Fokus liegt in diesem Jahr auf der Förderung der lokalen Szene.

„Aufgrund von Corona haben wir das Festival eigentlich neu erfinden müssen und so haben wir den Fokus auf lokale Künstler gelegt“, sagt Festivalgründer Jakob Kattner im Gespräch mit wien.ORF.at. „Future Perfect“ wurde als Thema ausgegeben und die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler sollen ihrer Fantasie freien Lauf lassen, „um eine Utopie ihrer perfekten Zukunft zu schaffen“.

So entsteht in der Paltaufgasse in Ottakring auf einer 30 Meter hohen Busgarage der Wiener Linien ein Werk aus „floralen Mustern. Pflanzen, Dschungel, Regenwald“, sagt Kattner. In der Burggasse auf wird auf einer rund 20 Meter hohen Wand eine Art Vogelhotel entstehen. Es werden in Kooperation mit der MA20 und der Bezirksvorstehung Neubau Nistkästen aufgehängt und die Wand dann entsprechend bemalt. Insgesamt werden bei der diesjährigen Ausgabe sieben Wände bemalt. „Wir haben 500 Liter Farbe und mehrere hundert Spraydosen besorgt“, so Kattner. Zu den Paintings kann übrigens jeder kommen, der Interesse an Street Art hat.

Letztes Jahr hat der brasilianische Künstler Eduardo Kobra das berühmte Bild von Klimt mit seiner Katze neu interpretiert.
Calle Libre / Jolly Schwarz
Das Festival findet heuer zum siebenten Mal in Wien statt

Workshop, Film und Siebdruck-Werke

Bei „Urban Guided Tours“ werden Interessierte zu bemalten Wänden geführt. In Kooperation mit dem Museum moderner Kunst (mumok) werden auch zwei Workshops angeboten, bei denen Jugendlichen mit Markerstiften, Pinsel und Farben die Grundzüge der Street Art beigebracht werden.

Weiters wird auch der Dokumentarfilm „Würmlas Wände“ von David Leitner in Kooperation mit dem Frame Out Festival gezeigt – mehr dazu in fm4.ORF.at.

Eröffnet wird das Festival in den Räumlichkeiten „der Kunst ab Hinterhof Galerie“ in Ottakring mit Siebdruck-Werken, die Leitner eigens für das Festival geschaffen hat. Daneben findet auch ein Live Painting statt. „Man kann sich vor Ort mit dem Künstler austauschen und über die Handy-App AR GO das Bild scannen, dass dann animiert wird“, sagt Kattner.

Eine Hauswand, die im Zuge des Street-Art-Festivals „Calle Libre“ 2019 in Wien bemalt wurde
Calle Libre/Jolly Schwarz
Bei den Paintings entstehen großflächige Bilder auf meterhohen Wänden

Riesige 3D-Projektion zum Abschluss

Den Abschluss findet das Festival dann am kommenden Samstag vor dem Weltmuseum. Dabei erwartet die Besucherinnen und Besucher eine überdimensionale 3D-Projektion auf der Fassade des Weltmuseums. „Das Museum wird einbrechen, zerstört und wächst wieder“, verspricht Kattner. Daneben werden auch die während des Festivals entstandenen Kunstwerke auf die Fassade des Museums projiziert.

Das Festival wird laut Kattner mit einer niedrigen vierstelligen Summe von verschiedenen Institutionen gefördert. „Teilweise bekommen die Künstler nur eine Aufwandsentschädigung. Das Team arbeitet seit sieben Jahren gratis“, so der Organisator. Er wünscht sich für die Zukunft, dass das Festival „substanzieller gefördert wird“.