Living Museum in New York
Living Museum International
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Soziales

Wien soll erstes „Living Museum“ bekommen

Es gibt sie etwa in den USA, der Schweiz und den Niederlanden: Mit Jahresbeginn soll auch Wien ein „Living Museum“ bekommen. Dabei handelt es sich um ein offenes Atelier für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen und um ein Museum für moderne Kunst.

„In den 1990er Jahren hat ein in die USA emigrierter Psychiater das Konzept zum ersten ‚Living Museum‘ in New York umgesetzt“, erzählte Markus Drechsler, der Obfraustellvertreter vom Living Museum Vienna. Die Idee dahinter: Es gibt ein Atelier, in dem psychisch beeinträchtigte Menschen ohne Auftrag künstlerisch tätig werden können. Der Wechsel der Identität von einem Patienten zu einem Künstler ist ein wichtiges Ziel des „Living Museum“, so Drechsler.

Es soll also ein Ort sein, um kreativ und künstlerisch tätig zu sein. „Eine gesundheitliche Betreuung, Therapie oder Behandlung ist nicht vorgesehen.“ Neben dem Atelier soll auch ein Museum mit einer Ausstellungsfläche geschaffen werden. „Die Besucherinnen und Besucher kommen so ins Gespräch mit den Künstlerinnen und Künstlern und verlieren die Scheu vor psychischen Krankheiten“, erläuterte Drechsler.

Ehrenamtliche Mitarbeiter gesucht

Der Verein hinter dem Living Museum Vienna hat sich im Dezember 2019 gegründet. Derzeit ist man gerade im Aufbau. „Wir wollen Anfang des kommenden Jahres eröffnen. Wir haben auch schon eine Immobilie in der Burggasse/Ecke Zieglergasse, die für uns reserviert ist“, sagte Drechsler. Derzeit sei man mit rund 50 Künstlerinnen und Künstlern in Kontakt, da der Verein mit Betreuungseinrichtungen wie dem atelier10 der Caritas vernetzt ist.

Der Verein sucht auch noch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit der Stadt sei man noch in Verhandlungen, um letzte Finanzierungsfragen zu klären, sagte Drechsler. Für den Betrieb seien pro Jahr zwischen 300.000 und 600.000 Euro notwendig. Dafür könnten im Schnitt etwa „250 bis 300 Künstlerinnen und Künstler“ betreut werden, so Drechsler.

Veranstaltung zum Vorstellen des Konzepts

Um das Konzept vorzustellen, hat der Verein am Samstag, dem 8. August, eine öffentliche Veranstaltung in Neubau geplant. Im ersten „Pop-up Living Museum“ werden rund zehn Künstlerinnen und Künstler ab 10.00 Uhr im „das LOKal“ malen. Interessierte können in der Richtergasse 6 vorbeischauen und mit Vereinsmitgliedern und den Malerinnen und Malern ins Gespräch kommen. Ab 18.00 Uhr werden die entstandenen Kunstwerke dann versteigert.